Freitag, Dezember 22, 2006

Fr. 22.Dez. 2006

Um 08:00 klopft es am Schiff, die Lieferung vom Supermarkt ist eingetroffen. Die Leute sind so nett reichen mir alles an Bord. Super Service! Als alles an Bord ist, ist es ein riesen Berg. Hoffentlich bringe ich dass alles unter. Aber als es verstaut ist ist noch einiges an Platz frei. Super Schiff eben. Danach ´geht es in den Waschsalon. 1 Trommel weiß und eine bunt + trocknen dauert ca. 1 Stunde. Auch dass erste mal in meinem Leben. Alles an Bord und verstauen. Einige Teile sind doch nicht ganz trocken also noch aufhängen. Der Pactor Fachmann kommt dann um 14:00 und stellt nach einer Stunde Arbeit fest, dass das Pactor Modem einen Fehler hat. Er nimmt es zur Prüfung mit. Noch am Abend wird er mir mitteilen ob er es richten kann oder ob er es nach Deutschland senden muss. Auf jeden Fall segle ich morgen los Richtung Cap Verden ca. 810 Seemeilen. Versuche jetzt noch ein Internet Café zu finden, Blog senden und Wetterkarten herunterladen. Bin gerade in Internet Café das Wetter passt so steht dem Start morgen nichts mehr im Weg.


Wichtig: Wenn Ihr diesen Blog lest bitte tragt Euch ins Gästebuch ein. Damit sehe ich ob sich der Aufwand lohnt und wenn Ihr mir Eure e-mail adresse eingebt kann ich auch mal Kontakt aufnehmen.


Frohe Weihnachten und ein glückliches und gesundes Neues Jahr von Heinz + Sylvia





Do. 21. Dez. 2006

Heute erwartet mich ein starkes Programm, am morgen um 8 Uhr unter die Dusche, herrliche schöne Duschen, alles sauber und endlich wieder heißes Wasser. Danach zum Ship Chandler neuer Fortress Anker, Led Masttopleuchten, Dieselkanister usw. gekauft und schon sind 500 € futsch. Aufs Schiff, die neuen Teile montieren und den Anker zusammenbauen. Der alte Anker wandert in die Backskiste und der neue wird am Heck montiert. 2 Ketten Vorläufe werden hergerichtet und alles wird verstaut. Jetzt habe ich 3 Anker Geschirre, na wenigsten bin ich für alle Fälle gerüstet. Um nicht zum fliegenden Holländer zu werden. Schön langsam wird das Schiff so, wie es eigentlich schon beim Auslaufen hätte sein sollen.

Der Pactror Fachmann wollte mich Vormittags anrufen, um zu vereinbaren wann er kommt, damit ich endlich von Schiff aus e-Mails senden und empfangen kann, aber er hat sich nicht gemeldet. Also rufe ich wieder Ihn an, er kann heute doch nicht mehr, aber morgen nach Mittag??

Da ich nicht alles selbst anschleppen kann und will, suche ich nach einem Supermarkt der aufs Schiff liefert. Gefunden und gleich für über 400 € eingekauft, lecker Sachen. Der Supermarkt ist zum Glück ganz gut sortiert. Da soll noch einer behaupten segeln sei billig. Zum Abschluss des heutigen arbeitsreichen Tages gönne ich mir noch ein paar Cerveza`s und Tapas einer netten Bar im Hafen.


Mi. 20. Dez. 2006

Am Morgen begrüßt mich eine Gruppe von ca. 6-8 Delphinen und bleiben fast eine Stunde. Ich habe das Gefühl sie drehen sich ganz bewusst zur Seite um herauf zu schauen. Dann jagen sie wieder mit einer sagenhaften Geschwindigkeit um den Bug auch von vorne gegen die Fahrtrichtung und zugleich kommen andere von hinten links und rechts und wie durch ein Wunder stoßen sie nicht zusammen.

Um 14:00 mache ich dann nach einer gemütlichen ruhigen Überfahrt in der Marina in Las Palmas fest. Neben mir liegen Wiener die mir die Leinen annehmen. Danach gehe ich zum Einklarieren und zahle für 3 Tage inkl. Wasser, Strom und Duschen nur 28 €. Am Abend wandere ich noch nach Las Palmas, gehe etwas essen, es ist zwar nicht teuer aber auch nicht besonders gut. Bin schon müde und verziehe mich in die Koje.


Di. 19.Dez. 2006

Noch schnell Brot gekauft und dann wollte ich die letzten Tage Liegegebühr bezahlen. Fand aber zu meiner Überraschung an der Türe des Hafenmeisters folgenden Zettel „Komme erst am 2.1.2007 wieder“ die Uhren gehen in Graciosa doch etwas anders. Also wird nichts bezahlt, „Danke“. Um 10:30 werfe ich die Leinen los und auf geht’s nach Las Palmas 120 Seemeilen. Das Wetter ist traumhaft schön, 22 Grad aber der Passat - Wind ist leider etwas schwach und ich komme nur mit 2 – 5 Knoten voran. In der Nacht ist weniger Verkehr als ich erwartet habe. Zum Schlafen komme ich aber trotzdem nicht. Auch wird es nachts schon etwas kälter. Es ist also höchste Zeit weiter in den Süden zu segeln, bevor mich der Winter noch einholt.


Montag, Dezember 18, 2006

Mo. 18. Dez. 2006

Heute gehe ich zum letzten mal zur Post zum zu prüfen ob mein Paket angekommen ist. Die Hoffnung ist nicht groß. Große Freude es ist da. Just in Time. Sylvia muß benachrichtigt werden und dann geht es an die Arbeit. Die alten Genuawinschen sind zu demontieren und neue Löcher müssen gebohrt werden. Alles konservieren und anschrauchen fertig. So nun die neue el. Bilgenpumpe montieren, die alte war eine Kreiselpumpe und hat den Geist aufgegeben. Jetzt pumpt eine Membranpumpe. Zwar etwas teuerer aber dafür zuvelässiger. Die Schläuche sind neu zu verlegen, ebenso die el. Leitungen. Das Zusammenschalten fuxt etwas aber dann läuft doch alles automatisch. Jetzt montiere ich noch die Fallstopper für die Drifterschoten. Der Rücken schmerzt schon wieder höchste Zeit zum Aufhören.



So. 17. Dez. 2006


Schönstes Wetter, 24 Grad. Habe heute alle Schiffspapiere, die ich zum Einklarieren brauche kopiert. Die Behörden bekommen ab jetzt nur noch Kopien. Angenehm einen Scanner und einen Drucker an Bord zu haben. Gestern hat mich Matthias aus Salzburg angerufen und ich habe von Ihm die Adresse des Pactror Vertreters (Kurzwellenmodem) in Las Palmas bekommen. Die Hoffnung, daß mein Pactror Gerät nun doch endlich in Betrieb gebracht wird lebt also wieder. Mußte heute schon wieder tauchen, mir ist beim Arbeiten am Bugkorb eine Schelle ins Wasser gefallen. Danach bin ich 4 ½ Stunden entlang der Küste ans Ostende der Insel und zurück gewandert, Ein paar Häuser stehen dort ganz verlassen aber wunderschön gelegen.

Ach und noch etwas, die Kirche innen, die Bilder sprechen für sich.

Samstag, Dezember 16, 2006

Dezember 2006


Am 3. Dezember komme ich nach 14 Tagen in Österreich zurück aufs Schiff. Mit 60 kg Gebäck wie neuem Solarpanel, neuem Bugsprit aus Niro usw. das Schleppen dieses Gebäcks zum Schiff spüre ich noch Tage später im Rücken. Am Schiff ist alles OK aber alle Freunde sind ausgelaufen. 20 Kg habe ich noch zusätzlich mit der Post gesendet, 2 neue Winschen eine Pumpe und 2 Fallstopper es war einfach zu viel um es auch noch im Flugzeug mitzunehmen.

Die nächsten Tage sind der Montage der neuen Teile gewidmet. Das Wetter ist immer um die 20 Grad also schon etwas kühler als noch vor meinen Österreich Aufenthalt.

Neben den Montagearbeiten gehe ich einkaufen, koche, schlafe und lese viel und wandere die Gegend ab, so besteige ich auch einen der Vulkane.

Die Insel Graciosa ist die kleinste der besiedelten Kanarischen Inseln ca. 6 km lang und 3 km breit mit 4 urigen Vulkanen. Wunderschöne Buchten eine kleine verträumte Ortschaft mit Sandstraßen in denen man barfuß laufen kann. Mehrere Bars, Restaurants drei Supermärkte ein Fleischer und eine Eisenhandlung decken den täglichen Bedarf.

Im Hafen wurden zwei Schwimmstege für Fahrtenyachten gebaut. Es gibt aber seit 2 Jahren noch keinen Strom und kein Wasser obwohl auf den Stegen alles dafür vorbereitet ist.

Dagegen sind die Liegegebühren gegenüber den Plätzen die wir bisher besucht haben vergleichsweise günstig (unter 6 Euro / Nacht für die Galathe). Auch kann ich hier Diesel zum Fischer Preis zu tanken (unter 6 Euro/Liter).

Der Tropensturm Delta hat am 28.29 Nov. 2005 in der Marina seine Spuren hinterlassen, mehrere Finger sind gebrochen und werden derzeit repariert, selbst der Hafenkapitän legt Hand an.

Bei Südwind kann hier ganz ordentlich blasen. Wir hatten Fallböen von Lanzerote kommend mit bis zu 80 Knoten (ca. 150 Kmh) in den Spitzen. Aber auch der Passat kann`s, der Seegang war in den letzten 3 Tagen so stark, daß die Fähren nach Lanzerote 3 Tage nicht gefahren sind, im Hafen liegt man aber gut.

Heute ist schon der 16. Dez. und das Paket aus Österreich ist noch immer nicht angekommen. Ich habe beschlossen nur noch bis max. Dienstag zu warten. Sollte es bis dahin nicht ankommen muß es halt wieder nach Österreich zurück gehen.

Habe gerade den Kühlschrank umgebaut, jetzt haben wir ein Kühlfach (ca. 18 Liter) mit ca. 2-3 Minus Graden und einen großen Kühlraum (ca. 70 Liter) mit ca.5-6 Grad Plus. Funkioniert super und braucht weniger als 1 Amper in der Stunde (24 Grad Außentemperatur + 20 Grad Wasser). Bin richtig „Happy“ es gibt jetzt Eiswürfel, ganz neu auf der Galathe. Günter aus Wien mit der Cora Mai hat gerade angerufen, 2 Tage nach dem Auslaufen von Lanzerote auf die Cap Verden ist Ihm der Autopilot ausgefallen und er musste den Rest von Hand steuern, er hat dazu 12 Tage gebraucht. Auf seiner Web Seite www.skipper1.at ist alles nachzulesen.

Samstag, Dezember 02, 2006

Ibiza-Kanaren

Nach der Ankunft in Ibiza verbringen wir die erste Nacht in der Marina Nueva und siedeln am nächsten Tag in den Yachtclub. Ibiza hat einen ganz eigenen Charme und gefällt uns sehr. Wir bleiben einige Tage und genießen es richtig. Von Ibiza geht es an das spanische Festland und wir kommen am Abend in Torrevieja an. Es gefällt uns nicht und so segeln wir am nächsten Tag weiter nach Cartagena. Leider findet dort gerade eine IMS Regatta statt und wir müssen uns in den Fischerhafen legen, was nicht so schlecht ist, da er bewacht ist. ‚Cartagena’ am Abend ist schon was Besonderes und wir feiern es mit einem guten Essen in der Altstadt. Hier lernen wir am nächsten Tag Günther aus Wien kennen, der alleine segelt. Von Cartagena geht es nach Aquilla. Wir liegen im Yachtclub und spazieren am Abend in die Stadt. Es wurde uns das Restaurant Pimento empfohlen - ein typisch spanisches Restaurant, sensationell gut und erstaunlich günstig. Weiter geht es nach Garrucha und hier kommen noch Andy und Eva aus Salzburg dazu. Wir liegen also mit zwei österreichischen Yachten im lokalen Yachtclub an der Tankstelle - sonst ist nichts frei.
Nach dem Essen geht es zu Günther an Bord, wo wir bis zwei Uhr früh feiern, singen und Günther uns dabei auf der Gitarre begleitet.
Von Garrucha segeln wir am nächsten Tag nach Almerimar. Über UKW bleiben wir mit unseren neuen Freunden in Kontakt. Unterwegs fangen wir einen Thunfisch und Günther eine Goldmakrele. Das Abendessen ist somit gesichert. In Almerimar bleiben wir bis Sylvia - mit der Katze - zurück nach Salzburg fliegt. Die Zeit in Almerimar ist mit Reparaturen am Schiff, Radausflügen in die Umgebung und vielen Einladungen auf unserem und anderen Schiffen ausgefüllt. Harry aus Vorarlberg und Judith aus Tirol stoßen zu unserer ‚Österreicher Runde’ und segeln auch Richtung Karibik.
Von Almerimar segle ich alleine weiter. Mit Günther treffe ich mich in Benalmadena & dann in Sotogrande, 12 SM vor Gibraltar. Wir wollen am nächsten Tag weiter nach Ceuta aber es bläst so, dass alle Häfen in der ‚Straße von Gibraltar’ gesperrt sind „for all trafic“. Also warten! Nach 3 Tagen hat sich das Wetter soweit gebessert, dass wir Richtung Kanaren starten. Ceuta haben wir aufgegeben. In der Höhe von Trafalga, der engsten Stelle in der ‚Straße v. Gibraltar’ legt der Wind wieder auf Stärke 8 zu - aber in die richtige Richtung. Günther zerreißt es das Vorsegel und mich bläst es hinaus in den Atlantik.
Die Fahrt zu den ‚Kanaren’ wird zu einem richtigen Genuss. Die Wellen sind nun länger. Der Ozean atmet und es ist schön und angenehm. Ich fange einige Goldmakrelen und es gibt wieder Fisch - roh (in Zitronensaft + Soja Sauce eingelegt) - und die schönsten gebratenen Filets. Nach 5 Tagen erreiche ich um 9 Uhr abends die Insel Graciosa. Da ich den Hafen nicht kenne ankere ich vor dem Hafen und verhole am nächsten Morgen an den Steg.
In Graciosa lerne ich Karl und Sandy, sowie Peter und Christina kennen. Beide kommen mit ihren Yachten aus Australien und sind bereits 8 Jahre unterwegs. Nun bin ich auch wieder in der Fahrtensegler Gemeinschaft angekommen. Nach 3 Tagen kommt auch Günther. Er ruft mich um 12 Uhr nachts an, dass ich ihn über UKW in den Hafen lotsen soll. Um 5 Uhr früh liegt er dann vor dem Hafen vor Anker und ich kann schlafen gehen.
Die Insel ist ein Kleinod wo die Zeit still zustehen scheint. Es gibt keine asphaltierten Straßen und nur eine Handvoll Gelände-Autos für Ausflüge. Sonst geht alles zu Fuß. Es gibt ein paar nette Hafenkneipen, 3 – 4 Restaurants, 3 „Supermärkte“ - jeder so groß wie ein Tante Emma Laden. Die Welt scheint hier total in Ordnung zu sein. Es gibt praktisch nur Fahrtensegler und es ist immer etwas los. In November fliege ich für 14 Tage nach Hause um einige wichtige Erledigungen zu machen, wie Pensionsantrag stellen, Teile für das Boot besorgen und natürlich auch um meine Freunde zu treffen. Am 3. Dezember fliege ich wieder zurück, denn das Programm ist noch recht dicht. Also "See you soon"!