Freitag, Juli 24, 2009

9-1 Ecuador - Galapagos - Easter Island - Pitcairn

9-1 Ecuador – Galapagos – Easter Island - Pitcairn
2.Jan.
Um 8:00 erwartet uns das Taxi für unsere Fahrt nach Manta. Wir müssen ausklarieren, Motor und Rettungsinsel abholen und Proviant einkaufen. Der Motor ist da, die Rettungsinsel fertig und bei den Behörden klappt es auch. Der Proviant wird im Taxi (Pick Up) verladen und es geht zurück nach Manta. Alles ist an Bord zu verstauen.
Am 3.Jan. um 07:15 kommen die Behörden an Bord und danach kommt Carlos unser Pilot. Wir sind 3 Yachten die heute auslaufen. Es geht nur bei Hochwasser und dann haben wir an manchen stellen nur sehr wenig Wasser unter dem Kiel. Aber alles klappt und wir kommen ungeschoren durch die Riffe. Wir setzen nach einem halben Jahr in Ecuador wieder Segel, welch ein herrliches Gefühl. Alle 3 Yachten, SY Taugl, ein 14m Catamaran, SY Drifter 14m Sloop und wir segeln nach San Cristobal auf Galapagos. Nach 4 Tagen herrlichstem Segeln sind wir als erster in Wreck Bay. Das frische Unterwasser ist super. Drifter und Taugl kommen am nächsten Tag. Wreck Bay ist eine offen Ankerbucht und der Schwell des Pazifiks läuft in die Bucht, aber wir haben Glück und es ist verhältnismäßig ruhig am Ankerplatz. Das eigene Dinghy zu benützen ist nicht sehr ratsam, da sich die Seelöwen sofort hinein werfen und es mit ihren fürchterlichen Gestank verpesten. So machen wir hier einen Taxi Service zwischen unseren Yachten und einer bringt den anderen an Land. Die Insel ist wie alle Galapagos Inseln vulkanischen Ursprungs und die Vegetation ist eher bescheiden. Zusammen mit unseren Freunden gehen wir auf eine Schnorchel Tour zu den schönsten Plätzen der Insel und begegnen unter Wasser Haie, Schildkröten und Seelöwen. Die jungen Seelöwen spielen mit uns aber vor den alten Männchen müssen wir uns in acht nehmen. Zusammen fahren wir einen Tag mit zwei Pickup`s über die Insel zu den National Parks und bestaunen die berühmten Galapagos Riesenschildkröten, Aalen uns mit den Seelöwen in einer verlassenen Bucht und machen Picnic. Die kleinen Galapagos Finken sind hier ganz frech und picken die Besten Happen aus unserem Essen. Danach geht zu einem Kratersee, der zugleich als Trinkwasser Reservoir für die Insel dient. Am nächsten Tag wandern wir in eine Bucht einige Kilometer von der Ortschaft entfernt, wo viele der Galapagos Echsen ihr zu hause haben. Sie sind nicht sehr scheu und lassen uns auf 2-3m an sie heran gehen. Wir beobachten sie eine Zeit lang und wandern zurück in den Hafen. An einem der Abende haben wir ein gemeinsames Fischessen bei einem der Fischer organisiert. Wir kaufen noch frisches Obst und Gemüse und am 17.1. um 13:25 lichten wir den Anker und es geht auf die Reise zu den Oster Inseln. Zirka 2000SM oder 18-20 Tage. Die ersten Tage sind von wenig bis keinem Wind gekennzeichnet, das haben wir auch so erwartet. Wir müssen weiter in den Süden um den Passat zu erwischen. Also heißt es motoren. Aber bereits nach 2 Tagen können wir Segeln. Unsere Etmale schwanken meist zwischen 120 und 130 SM wir puschen Galathe nicht mehr so wir früher, da wir auf diesen langen Strecken einem Kompromiss zwischen Material schonen und Geschwindigkeit vorziehen. Ersatzteile sind für die nächsten 4.500 SM nicht zu bekommen. Und dann schläft der Wind total ein. Wir gehen Baden, ich säubere das Unterwasser Schiff, es ist trotz des neuen Antifoulings wieder voll mit tausenden von Entenmuscheln. Aber nach zwei Tagen kommt allmählich wieder Wind auf und Galathe nimmt Fahrt auf. Nach 17 Tagen fällt der Anker in Hanga Roa, Oster Insel. Es war ein super schönes Segeln nie mehr als 30-35 KN Wind und das nur in den Böen. Oft haben wir Tage lang die Segel nicht verändert.
Hanga Roa ist eine offene Ankerbucht und der Schwell des Pazifiks rollt in die Bucht. Schön für Surfer aber manchmal nicht so schön für uns, denn wenn die See in der Einfahrt des keinen Hafens bricht, in den wir mit unseren Dinghy`s fahren müssen um an Land zu kommen ist es nicht ganz ohne. Wir haben unglaubliches Glück, es hat gerade das „Tapati“ Festival begonnen. Jeden Tag am Abend ist auf einer großen Open Air Bühne Tanz, Musik und Gesang, 14 Tage lang. Die bis zu ca. 200 Akteure sind die polynesischen Ureinwohner dieser Insel und sie führen hier ihre alten Tänze und Bräuche vor, in erster Linie um sie zu erhalten. Viele sehr hübsche Frauen mit zum Teil tollen erotischen Tänzen in denen ihren Past- und Blumenröckchen wehen und viele Männer mit sehr maskulinen Kriegstänzen und nicht weniger erotischen Werbetänzen im Lendenschurz. Alle sind überaus kunstvoll bemalen, das fantastische Bühnenbild, die absolut professionelle Beleuchtung und die eigene polynesische Musik trägt ihren Anteil dazu uns die Zuschauer zu verzaubern. Das Tapati Festival ist in der ganzen Südsee bekannt und wirklich einzigartig.
Wir bleiben trotz unseres engen Zeitplans 3 Tage länger als geplant bis zum Ende des Festivals mit seinem Höhepunkt in einem Umzug der Tänzer durch die Ortschaft. An einem der Tage mieten wir zusammen mit Drifter und Taugl einen Pickup und sehen uns die Insel an. Das besondere hier sind natürlich die Statuen es gibt um die 1000 dieser Statuen hier über die ganze Insel verteilt. Die Osterinsel ist für uns, die wir aus Südamerika kommen ein riesen Kontrast. Hier ist alles sauber überall Blüten und Blumen alles ist grün, wir müssen nicht mehr aufpassen, dass uns etwas gestohlen wird. Es ist schon mehr ein Schritt Richtung Paradies. Nur der gute sichere Hafen fehlt noch und die Preise sind auch nicht mehr wie in Süd Amerika, man bringt nicht alles zusammen.
Aber es ist einmalig und wir sind glücklich nicht die üblich Route über die Marquesas gewählt zu haben, sondern die etwas ausgefallenere.
Zusammen mit Drifter, Taugl und Hans mit Haukje, die in der Zwischenzeit auch eingetroffen sind mieten wir zwei Taxis und fahren über die Insel, sehen uns die gigantischen Statuen an und den Vulkan wo sie gefertigt wurden, gehen dann im Kratersee schwimmen und genießen zusammen ein Picnic in einer der Höhlen am Meer. Ein sehr schöner Tag.
Hans und Haukje haben einen großen sehr eigenwilligen in Gambia gebauten Katamaran mit nur einem Außenborder. Wir sind an einem der Abende zu einer Grillparty an Bord eingeladen. Sehr interessant wir hoffen sie noch öfter zu treffen. Nachdem wir hier unsere Wäsche waschen ließen, und uns mit Obst und Gemüse versorgt haben, geht am Freitag den 13.Februar der Anker hoch für die Weiterfahrt nach Gambier. ca. 1.300SM nach ca. 1000SM liegt am weg Pitcairn. Pitcairn ist die Insel auf die sich die Meuterer der Bounty unter Führung von Fletscher Christian geflüchtet haben. Da es keinen für uns benützbaren Hafen gibt und die Ankermöglichkeiten auch sehr eingeschränkt sind haben wir beschlossen nur zu stoppen, wenn die Bedingungen es erlauben und wir kein unvertretbares Risiko für unser Schiff eingehen. Nach 9 Tagen schönem segeln sind wir nur noch 35 SM von Pitcairn entfernt. Ich bekomme erstmals Kontakt über UKW mit David. Er meint es müsste möglich sein in Ted Side im Westen der Insel zu ankern. Dass Bounty Bay nicht möglich ist war uns schon klar, zu hoch ist der Seegang und er laüft genau in die Bucht. Kurz von Sonnenuntergang schaffen wir es gerade noch in Ted Side zu ankern. Es läuft ein hoher aber zum Glück lange Schwell aus SW und wir rollen stark. Aber wir wollen es wagen. Am nächsten Morgen um 08:30 spricht Sylvia mit Brenda, ob wir abgeholt werden können. Mit unseren Dinghy ist es nicht möglich anzulanden, der Schwell ist zu hoch. Brenda fährt in den Hafen um zu sehen ob es möglich ist. Ja es ist möglich und um 9:00 holt sie uns ab. Wir fahren um das NW Cup durch die rauhe See auf Bounty Bay zu, schon nach den ersten Wellen sind wir völlig durchnässt. Vor der Hafenmole versucht Brenda den richtigen Zeitpunkt zu finden um mit einer Welle und in Front des Brechers in den winzigen Hafen zu surfen. Es hat geklappt und wir biegen nach der Mole links ab während der Brecher mit voller Gewalt in die gegenüber liegende Hafenbefestigung donnert. Es hat hier ausgerissenen Arme und Tote gegeben. An der Mole erwartet uns ein kleines Empfangskommittee, wir sind heuer die zweite Yacht, die nach Pitcairn kommt. Auf der Insel leben nur ca. 60 Leute und es gibt keinen Flughafen ja nicht einmal ein Schiff das regelmäßig hier her kommt. Will jemand die Insel verlassen, so wird eine Rederei gebeten eines der Schiffe, deren Route in der Nähe vorbeiführt in Pitcairn stoppen zu lassen um einen Passagier aufzunehmen. Dieser Bitte wird praktisch immer stattgegeben. Wir werden empfangen als wahren wir ein hoher Staatsbesuch. Brenda ist ein direkter Nachfahre der Meuterer und der mitgebrachten Polynesier. Wir fahren mit einem 4 Wheel Quat. zu ihrem Haus gefahren um die Formalitäten bei Kaffee und Kuchen zu erledigen. Alle Einwohner gehen Barfuß es gibt nur die Quat`s keine Autos, die Insel ist 4x2km groß und hoch und steil. Total grün und alles ist sehr gepflegt. Pitcairn ist english und wird von New Zealand aus verwaltet. Mit Brenda und Mike (dem Gefängniswärter) fahren wir auf ihren Quats um die Insel. Die Fahrt ist atemberaubend und wild. Wir stoppen an den schönsten Plätzen und legen Mittag eine Lunch Pause in Brenda`s Haus ein. Es geht zu Fuß über Grate, links die See und rechts eine Schlucht bis zu einem kleinen Gipfel. Tropic Birds mit einer langen roten Feder kreisen um uns. Am Abend bringt uns Brenda zurück auf Galathe. Beim auslaufen aus dem Hafen hat sie nicht ganz den richtigen Zeitpunkt erwischt und wir laufen Vollgas auf einen Brecher zu. Aber außer dass das Boot halb voll mit Wasser ist ist nicht viel passiert. Unterwegs hat Brenda für uns einen Berg Bananen, Limes, Kokos Nüsse und Avocados mitgenommen und wir bekommen das alles geschenkt. Wir bedanken uns auch mit einem kleinen Geschenk und werden Pitcairn wohl nie mehr vergessen. Vieles hat hier eine andere Bedeutung und einen anderen Wert. Die Menschen hier haben sich ein kleines Paradies geschaffen aber auch dass hat seine grauen Flecken. Es gibt viele Denkanstöße.
Am Ankerplatz ist es zu rauh als dass wir bleiben möchten. Wir lichten daher den Anker und machen uns auf die letzten 300 SM bis Gambier. Dem ersten sicheren Liegeplatz nach ca. 4000 SM.

Keine Kommentare: