Sonntag, Juli 13, 2008

8-4 2008.03.28 bis 06.04 Panama und Panama Kanal

28.3.2008
Wir gehen um 8:00 Anker auf und segeln nach Isla Escudo. Wir liegen hier hinter einem Riff vor Anker und lesen viel.

29-30.03.2008
Heute setzen wir um 10:00 Segel. Es regnet in Strömen aber wir kommen, trotz entgegen stehendem Strom einigermaßen gut voran. Am Weg fangen wir einen kleinen Hai, er ist so schön, daß wir Ihn wieder ins Meer zurückgeben. Um 4 Uhr Nachmittag des folgenden Tages fällt unser Anker in den Flats in Colon.

31.03.2008
Haben die frisch - Vorräte die schon ziemlich ausgegangen waren wieder ersetzt. Im Club Wäsche gewaschen und geduscht und gut zu Abend gegessen.

01.04.2008
Die Panama Kanal Verwaltung hat uns ein email geschickt, dass sie die 850 USD von der Visa nicht abbuchen können und dass daher unser Transit nicht fix ist. Aber am nächsten Tag kann Sylvia alles am Telefon klären und der Transit ist gesichert.

02.+03.04.2008
Die Vorbereitung für den Kanal Transit läuft auf Hochtouren. Die Vorkabine (normal als Rumpelkammer benützt) muß für Arnold und Coby freigemacht werden. Einkaufen für die Versorgung der Crew beim Transit.

04.04.2008
Heute startet der Transit. Ein letzter Anruf bei der Kanal Behörde ergibt, dass wir uns ab 17:00 bereit halten sollen. Also alles OK. Wir kochen Gulasch vor, gehen noch Wäsche waschen und nehmen einen letzten Lunsh im Panama Canal Yacht Club. Im Internet haben wir gesehen, dass die 1.500 USD von der Kanalbehörde bereits abgebucht wurden.
16:45 alle Linesman an Bord (Coby und Arnold von der „Drifter“ und Peter ein deutscher) die 10 Autoreifen, die wir zum Schutz an beiden Seiten, zusätzlich zu unseren Fendern, angebracht haben sind befestigt. Wir sind auf UKW Kanal 12 bereit und warten. Nach einigen Verlängerungen, kommt dann um 19:00 unser Advisor Robin an Bord und wir liften den Anker und es geht los Richtung erstem Log. Hier ist es um 19:00 natürlich schon dunkel, aber sobald wir in den Bereich der Logs (Schleusen) kommen ist alles fast taghell beleuchtet. Vor uns geht ein großer Frachter in die erste Schleuse. Wir haben uns in der Zwischenzeit mit zwei anderen Yachten zu einem Päckchen zusammen gehängt. Ein Ukrainer in der Mitte, links eine US Yacht und rechts wir. Nachdem der Frachter festgemacht ist, fahren wir in die Schleuse. Die Linesman an Land werfen ihre Wurfleinen an Bord, wir hängen unsere schweren 40m langen 20mm Nylon Leinen daran und werden letztlich in der Mitte der Schleuse festgemacht. Die hinteren Schleusentore schließen sich und das Wasser beginnt zu steigen. 9 Meter pro Schleuse und es gibt drei davon.
In der mittleren Schleuse wird der ukrainische Steuermann etwas nervös und rammt die US Yacht gegen die Schleusenwand. Die dritte Schleuse geht dann wieder etwas besser. Nach 27m heben, befinden wir uns auf dem Niveau des Gatun Sees und nachdem wir uns aus der Umklammerung mit den anderen Yachten befreit haben fahren wir zum Ankerplatz wo wir übernachten. Es gibt noch ungarisches Gulasch und ein paar Drinks und dann in die Koje, für morgen um 06:00 ist der zweite Advisor angesagt.

05.04.2008
Pünktlich um 06:00 kommt das Pilot Boot und bringt und Advisor, der uns bis in den Pazifik begleiten sollte. Wir fahren gemütlich unter Motor über den Gatun See, nehmen die Abkürzung Banana Cut und dann noch Monky Cut und erreichen Mittag das Pedro Miguel Log (die erste Schleuse) wir erzählen unserem Advisor, dass der Ukrainer etwas nervös ist und der beschließt darauf hin, dass wir nicht mit den anderen beiden Yachten ins Paket gehen sondern uns an der „Pacific Queen“ einem Ausflugdampfer längsseit gehen. Das macht die Sache etwas einfacher. Nach drei Logs und nun wieder ca. 27 m nach unten, öffnen sich dann die Tore zum Pazifik.Ein Grund anzustoßen. Wir fahren gleich bis Flamenco und gehen dort vor Anker. Alles in Allem eine geglückte Passage ohne Probleme.

06.04.2008
Beim Übersetzen vom Yacht Club in Colon vor der Kanal Passage ist leider unsere frisch gewaschene Wäsche von einer Welle erwischt und mit Salzwasser getränkt worden. Also fahren wir heute zum Balboa Yacht Club und waschen die Wäsche nochmals. Danach geht es noch ins Internet.

07.bis13.04.2008
Wir sehen uns Panama City an, es ist unvergleichlich schöner als Colon. Man kann auf den ersten Blick erkennen, da ist viel Geld im Umlauf. Überall Wolkenkratzer, Glasfronten, viel neue große und sehr teure Autos, moderne Supermärkte und exklusive Shopping Centers, überall im Zentrum wird gebaut, eine Bank neben der anderen usw. aber es gibt da auch den Kontrast, total herunter gekommene Wohnblöcke, Bettler auf den Straßen, Obdachlose, ein tropischer Park mitten in der Stadt und schöne alte Gebäude.... Panama City hat viele Gesichter.


Wir fühlen uns trotzdem wohl, die Freundlichkeit der Panamesen ist für uns Europäer überwältigend. Z.B. Sylvia steigt vom Bus aus, der Bus fährt wieder an. Plötzlich ein Geschrei, der Bus bleibt wieder stehen. Wir dachten wir
haben etwas im Bus vergessen, aber nein, es war nur um Sylvia darauf aufmerksam zu machen, dass man die Geldbörse nicht in der Hand tragen darf. Alles lacht und der Bus fährt wieder weiter. Südamerika, man sollte es einmal erlebt haben.
Wie bereiten uns schön langsam auf die Weiterfahrt nach Las Perlas vor. Am letzten Tag vor der Abreise klagt Coby über Bauch/Magen Schmerzen, sie scheinen heftig zu sein und nach einigen Fragen zeigt sich, dass die schmerzen schon seit längerem auftreten und stärker geworden sind. Wir beschließen also Coby noch vor dem Auslaufen vom Arzt anschauen zu lassen.


14.04 bis 22.05.2008
Coby und Arnold gehen hier in die Clinica Paitilla in Panama City, dass Krankenhaus hat einen ausgezeichneten Ruf. Und tatsächlich behalten sie Coby auch gleich dort. Gallensteine mit Verdacht auf Bachspeicheldrüsen Entzündung. Also mit dem Auslaufen morgen wird es wohl nichts.
Die erste Prognose lautet: Morgen wird Ihr die Galle entfernt und am Wochenende ist sie wieder am Schiff. 5000 USD Anzahlung im Spital. Nach ein paar Telefonaten stellt sich heraus, dass Trans Ocean, ein deutscher Club für Hochsee Segler zwar die Versicherungsprämie für die Reisekrankenversicherung ein behalten hat aber kein Versicherungsschutz besteht.
Am nächsten Abend, sitzt Arnold bei uns am Schiff, als ihn ein Anruf vom Krankenhaus erreicht, Coby ist ins Intensiv verlegt worden und er soll sofort ins Krankenhaus kommen. Wir fahren mit. Es sieht nicht gut aus. Coby ist nicht bei Bewustsein und ist an diverse Maschinen angeschlossen. Der Arzt erklährt, dass akute Pankreatitis eine sehr schwere Krankheit ist, deren Ausgang oft tötlich ist. Einige Tage später kommt noch eine Lungenentzündung dazu, also künstliche Beatmung und Ernährung. So liegt sie 3 Wochen in einem künstlichen Koma. Wir besuchen sie fast täglich aber wir können keine Veränderung feststellen. Die Ärzte messen alle möglichen Werte und nach deren Aussage ist ihr Zustand in den ersten 2 Wochen sehr kritisch und es ist mit allem zu rechen. In der letzten Woche ist eine Besserung in den Werten erkennbar und man beginnt daran zu denken sie wieder aufzuwecken. Was dann schön langsam geschieht. Aber es dauert auch dann noch eine weitere Woche bis sie alle Schläuche los ist (künstlich Beatmung, Absaugung aus der Lunge, künstliche Ernährung, diverse Infusionen usw.) Sie ist wieder ansprechbar, zwar zeitweise noch etwas verwirrt, aber sie beginnt schon wieder Witze zu machen. Wir dürfen hoffen.

23.05. bis 31.5.2008
Heute wird Coby aus dem Hospital entlassen. Ein großer Tag. Nun ist klar, das Arnold und Coby es finanziell durchstehen. Das Damoklesschwert, daß das Geld ausgeht, bevor die Behandlungen abgeschlossen sind, ist weg. Die Kosten, deutlich über 100.000 USD alles ersparte ist weg. Es werden wohl die Gerichte zu klären haben wer dafür aufzukommen hat, Trans Ocean findet es nicht einmal der Mühe wert auf Arnolds Briefe zu antworten. Coby geht es den Umständen entsprechend fast 6 Wochen im Krankenhaus und davon über 3 Wochen im künstlichen Koma haben ihre Spuren hinterlassen. Sie kann kaum gehen, besteht fast nur aus Haut und Knochen und alles erschöpft sie sofort. Aber wir sind alle überglücklich, dass es so ausgegangen ist, es hätte noch viel schlimmer kommen können.

Wir beschließen noch bis 1.6.2008 zu bleiben, bis Coby sich etwas erholt hat und dann mit über 6 Wochen Verspätung weiter zu segeln, wir müssen, da unser Flüge nach Österreich längst gebucht sind.

1.6. bis 4.6.2008
Panama will uns nicht loslassen. Als wir die Ankerkette hochziehen und putzen, nach 6 Wochen hat sich ganz schön viel Bewuchs gebildet, stellen wir mit Entsetzen fest, dass einige Glieder an der Schweißstelle durch korrodiert sind. Bei der letzten Prüfung in Venezuela war noch alles OK. Ich hatte mich vor der Ausreise in Unkosten gestürzt und eine viel teurere Niro Ankerkette gekauft, da ich länger meine Ruhe haben wollte. Bei den verzinkten Ankerketten schleift sich mit der Zeit die Zinkbeschichtung ab und sie beginnt zu rosten. Aber ist nicht alles Gold was glänzt. Also haben wir wieder 70m verzinkte Ankerkette. Zum Glück ist es in Panama passiert, wo wir eine Kette kaufen konnten.


8-5 2008.05.06 bis 06.13 Las Perlas Panama

5.6. bis 11.6.2008
3ter Auslauftversuch. Jetzt klappt es. Wir segeln und motoren bei ruhigem Wetter die 35 SM nach Contadora, einer der Inseln in der Las Perlas Gruppe. Am Abend gehen wir dort an der Südküste vor Anker. In der Nacht dreht der Wind auf Süd und es wird rollig, sodass wir am Morgen um die Insel fahren und an der Nordküste ankern, wo wir dann wieder ruhig liegen. Die nächsten Tag geniessen wir es endlich wieder im Meer zu schwimmen und zu baden und an Land zu gehen. Wir besuchen „Günter“, der von hier aus die deutschsprachigen Segler im Pacifik über Kurzwelle betreut. Er und seine Frau stellen uns ihr Internet zur Verfügung und sie sind auch sonst recht gastfreundlich und hilfsbereit. Ich muß das Unterwasser zu putzen, denn in Panama haben sich die Seepocken richtig häusich niedergelassen. Aber nach 2-3 Tagen sind fast alle entfernt und Galathe ist bereit für den 600 SM Törn nach Ecuador. Die Insel Contadora ist sehr schön, etwas touristisch aber nicht zu viel. Es gibt einen kleinen Flughafen, ein paar Resorts und einige Restaurants, viel Busch und Vögel. Wir essen bei „Gerald's“ einem Deutschen, der schon sehr lange in Panama lebt, Bratwurst mit Saurekraut und Bratkartoffeln, war richtig gut. Arnold hat uns in Panama einen wasserdichten Seasack für den Computer besorgt, den wir hier auch gleich testen. Als wir von Günter zum Dinghy zurück kommen hat die Brandung etwas zugenommen und füllt beim Ablegen das ganze Dinghy mit Wasser und Sand. Der Computer dank Arnolds Seasack blieb zum Glück trocken. Neben uns liegt die holländische Yacht „Taremaru“ mit Rob und Marjo, sie segeln auch wie wir nach Ecuador, so haben wir beschlossen, jede Morgen und Abend über SSB Funk in Verbindung zu bleiben.

12.6 bis 13.6.2008
Es geht weiter noch Espiritu Santo, einer weiteren Insel in der Las Perlas Gruppe. Wir ankern hier und liegen sehr geschützt zwischen zwei Inseln. Etwas enttäuschend für mich ist, daß ich mir erhofft habe hier tauchen zu können, aber durch den Umstand, daß die Regenzeit schon begonnen hat und die großen Flüsse in Panama Schlamm ins Meer schwemmen ist das Wasser nicht klar genug. Wir bleiben eine Nacht und segeln dann weiter nach Islas Canas. Auch hier liegen wir zwischen zwei Inseln sehr geschützt, gehen schwimmen und genießen es auszuspannen. Nach ebenfalls einer Nacht, segeln wir weiter nach Punta Coco, der Südspitze der Insel Rey, von hier aus wollen wir den Absprung Richtung Ecuador wagen. Am Weg fangen wir noch einen schönen Zackenbarsch, er schmeckt herrlich.

14.6. bis 17.6.2008
Der Wetterbericht ist für die nächsten Tage günstig und so segeln wir um 09:00 los Richtung Ecuador. Wenig Wind, wir segeln mit Motorunterstützung, um 11:00 müssen wir feststelle, daß der Alternator keinen Strom mehr liefert. Aber wir haben ja noch den Wellengenerator, den Windgenerator und die Solarpanelle. Also kein Grund zur Panik. Um 13:20 besuchen uns Delfine und bleiben für ca. ½ Stunde. 20:45 der Wind hat zugenommen, wir segeln mit Fock und Großsegel und plötzlich reißt der Ring am Schothorn aus. Alle Gurtbänder sind durchgerissen. Also Segel herunter, ins Cockpit damit und für die nächsten 3-4 Stunden habe ich Arbeit. Die alten Gurtbänder werde entfernt und neue zugeschnittenen und von Hand, Stich um Stich angenäht. In der Zwischenzeit segeln wir mit Großsegel und Motor. Nach dem Frühstück wird das Segel wieder hochgezogen und es versieht wieder brav seinen Dienst. Wind und Humboldt Strom stehen gegen uns. Wir haben damit gerechnet, dass es etwas zähe werden könnte. Die ersten 3 Tage geht es aber recht gut voran, und wir schaffen über Grund jeweils um die 100 SM. Dann nimmt der Wind zu und geht auf 20-25 Knoten dazu kommt er jetzt genau von vorne. Die Wellen sind auch eher kurz also, es erinnert uns etwas ans Mittelmeer. Am 18.6.2008 um 19:30, wir sind schon fast auf der Höhe von Esmeralda in Ecuador als wir in ein Fischernetz geraten. Voll unter Segel und bei dem herrschenden Seegang ist das kein Spaß. Zuerst gilt es die Segel zu bergen. Durch das Netz geht das Schiff vor den Wind, und das durchgelattete Großsegel ist fast nicht herunter zu bekommen. Als das dann doch geschafft ist heißt es sich vom Netz zu befreien. Das geht nur indem ich ins Wasser gehe und alles abschneide. Bewaffnet mit Taucherlampe, es ist ja schon längst dunkel und dem Tauchermesser geht es an die Arbeit. Ich glaube zuerst es ist nicht zu schaffen, so werde ich durch den Seegang hin und her geworfen. Das Heck der Galathe schlägt von oben nach mir und ich verfange mich andauernd im Fischernetz. Aber ich habe keine Alternative. Also heißt es duchbeißen und nach 1 ½ Stunden Arbeit ist es geschafft, das Ruder ist frei. Der Propeller hat sich natürlich auch verfangen. Also nochmals hinein und auch den loschneiden. Sylvia sitzt am Heck und hat Angst um mein Leben, so geht es zu. Sie ist, als alles losgeschnitten ist und wir weiter segeln total fertig. Mir geht es besser, außer von einigen Verletzungen, Beulen und blauen Flecken habe ich ja etwas geleistet und dabei mein Adrenalin abgebaut. Die Fischer sind sehr aufgebracht, wegen der Beschädigung des Netzes und rufen dauernd in spanisch, was wir nicht verstehen. Wir versuchen ihnen zu erklähren, daß wir nach Bahia weitersegeln, ich glaube sie wollen aber das wir nach Esmeralda segeln, was ich auf keinen Fall will.

19.6.bis 20.6. 2008
03:00 nach 6 Std. die Fischer sind wieder da sie werfen eine Leine vor unseren Bug, um uns zu stoppen. Die Leine verhängt sich neuerlich im Ruder und so ziehen wir das Fischerboot hinter uns her. Es ist nicht möglich vernünftig mit Ihnen zu reden, sie wollen nur, daß wir nach Esmeralda kommen. Wir segeln weiter, mit dem Fischerboot hinter uns hängend. Nach zu einer weiteren halben Stunde geben sie auf und werfen die Leine los. Wir halten jetzt mehr Abstand zur Küste, nie unter 30 SM aber um 05:00 geraten wir erneut in einen riesigen Bereich in dem Fischernetze ausliegen. Wir wissen nicht mehr in welche Richtung wir segeln sollen, immer weider tauchen Netze auf. Als es dann hell wird wird es etwas einfacher. Wir können den Netzen besser ausweichen. Um 15:00 sind wir am Warteplatz vor der Mündung in den Rio Chone. Die Einfahrt ist sehr schwierig und gefährlich und es besteht daher Lotsen Pflicht.Wir haben uns schon vor 2 Tagen über Funk angemeldet. Für 17:00 wurde uns ein Lotse zugesagt, er kommt etwas später. Die Einfahrt kann nur bei Hochwasser erfolgen und unser Carlos der Lots ist sehr nervös, da wir spät dran sind. Aber letztlich hat dann alles reibungslos geklappt und um 18:30 fällt der Anker in Bahia de Carquez. Wir sind hundemüde und froh endlich gut angekommen zu sein. Unsere Freunde Rob und Marjo, die zugleich mit uns losgesegelt sind haben noch zwei Tage vor sich. Wir warnen sie über Funk vor den Fischernetzen.


8-6 2008.06.21 bis 07.12 Bahia de Caraquez Ecuador

21. Bis 30.6.2008
Am Morgen kommen uns Hermy und Jack von der Segelyacht EWA (USA) begrüßen und heißen uns in Bahia herzlich willkommen. Es ist einfach super hier. Porto Amistad ist eine Art Marina, die vor 4 Jahren von Trip einem Amerikaner aufgebaut wurde. Damit haben wir alles, was wir als Segler so brauchen, ein Dinghy Dock (braucht man bei 3 Meter Tide) Waschmaschienen, Warmwasserduschen, Wifi, Bar, Restaurant, Bookswap, usw. Die Ortschaft ist ein beliebter Ferienort für wohlhabende Familien aus Quito. Man bekommt hier fast alles und alles ist sehr preiswert. Ein Mittagstisch mit frischen Fruchtsaft, richtig guter Suppe und Hauptgericht (meist Fisch oder Fleisch) kostet 1 Euro, wörtlich „Ein Euro“. Es gibt täglich einen Obst und Gemüse Markt mit allem was man sich vorstellen kann, zu ähnlichen Preisen. Wir gehen jeden Tag 1-2 mal essen, kochen lohnt sich einfach nicht. Das Wetter wird sehr stark vom Humboldt Strom beeinflusst. Der Humboltstrom ist eine kalte Meeresströmung, die von der Antarktis kommend entlang Südamerikas Westküst nach Norden fließt und obwohl wir hier am Equator sind ist es nicht sehr heiß und eher trocken (23-28 Grad). Ein richtiger Genuß nach der Regenzeit in Panama. Es liegen hier ca. 40 Yachten, von denen aber kaum die Hälfte bewohnt ist. Eine ganz nette Gemeinschaft, wo jeder jeden kennt und hilft. Wir stehen alle über Kanal 69 UKW tagsüber in Verbindung. Das Einklarieren ist hier etwas komplizierter, alle unsere Daten müssen in das Computersystem für die Großschiffahrt eingegeben werden, das wird von der Marina erledigt. Danach erst geht’s zum Hafenkapitän, 2 Stunden warten mindestens und ca. 20 Kopien von allen möglichen Papieren inklusive Impfzeugnissen. Dann, kann auch einige Tage später sein, müssen alle Crew Mitglieder zum „Emigration“ mach Manta (3 Stunden mit Taxi oder Bus). Alles in allem hat es eine Woche gedauert.

1.7. bis 12.7.2008
Wir genießen jeden Tag, die Ecuadorianer sind unglaublich freundlich, es ist total sicher hier und wir haben eine sehr nette Gemeinschaft in der Marina. Am 3.7. geht Sylvias Flug nach Österreich und so fahren wir schon am 1.7. mit dem Bus nach Quito. Der Bus braucht für die 340 km 9 Stunden. Die Straßen sind teilweise sehr sehr schlecht und es geht in die Anden auf über 3.000m Die Straße schlängelt sich in Serpentinen den Berg hoch, an atemberaubenden Schluchten und Wasserfällen vorbei, durch kleine beschauliche Andendörfer und durch den Nebelwald. Die Altstadt von Quito ist eine der ältesten und am besten erhaltenen spanischen Städte in Südamerika. Nicht jeder verträgt die Höhe von 2.800m, aber es gibt hier ein gutes Mittel gegen die Höhenkrankheit, Mate de Coca, als Tee aus den Blättern des Coca Strauches, aus denen auch Kokain hergestellt wird. Auch wir haben ihn getrunken. In Quito`s Neustadt haben wir eine nettes Hostal gefunden, sauber mit eigenem Bad, warm und kalt Wasser mit kleine Restaurant's und Bars ringsum. Am nächsten Tag ging es in die Altstadt und schon hat es uns erwischt. In einer der großen Kirchen wurde mir der Fotoaparat geklaut. Wer in Südamerika reist muß irgendwann mit so etwas rechnen und wir haben uns daher auch nicht sonderlich aufgeregt. Zum Glück wurden mir keine Dokumente und Kreditkarten geklaut. Sylvia ist am 3.7. von Quito über Bonair und Amsterdam nach München geflogen, wo sie von Freunden abgeholt wurde. Ich bin wieder 9 Stunden mit dem Bus zurück zum Schiff gefahren. Coby und Arnold sind in der Zwischenzeit nach den Perlas ausgelaufen und nach ein paar Tagen von dort nach hier gesegelt. Wir waren seit unserem Auslaufen jeden Tag in Funkkontakt. Jetzt sind sie auch hier und Coby geht es schon deutlich besser. Sie wird zwar noch einige Zeit brauchen um sich total zu erholen aber sie konnte schon den Segeltörn von den Perlas nach Bahia bewältigen. Das schöne an der Gemeinschaft hier ist, daß wir viel Erfahrung austauschen können, da alle Langfahrtsegler sind, und ähnlich Ziele haben. Den einen oder anderen werden wir sicher irgendwo wiedersehen.

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