Sa. 20. Jän. 2007
Am Morgen kommt die Polizei und heißt uns in Surinam willkommen. Der Offizier führt uns in die Geschichte Surinams ein und gibt uns eine kleinen Einblick in die Lebensweise hier. Zum Abschied wünscht er uns nochmals alles Gute und bringt zum Ausdruck das wir hier sehr willkommen sind und alle Flüsse befahren dürfen wann und wo wir wollen. Im Fluss kann man baden das Wasser ist zwar etwas braun aber sonst sauber. Der Polizist erklärt uns auch das die Piranhas die es im Fluss gibt nicht beißen. Außer weiter oben wo sie etwas aggressiver sind.
Fr. 19.Jän. 2007
Am Morgen passiert uns das Pilot Boot und ich frage über Funk, wie die Einklarierungs Prozedur ist. Wir müssen in New Hafen anlegen und zuerst zum Zoll und dann zu Polizei und Emigration. Mein Revolver wurde eingezogen, ich bekomme ihn erst beim Auslaufen wieder. Polizei und Emigration sind in einem Gebäude in der Stadt. Wir müssen aber zuerst auf das Konsulat, die Visas besorgen. Das dauert fast den halben Tag. Um 17:00 legen wir von der Zollmole ab und Motoren den Fluss weitere 12 SM hoch nach Domburg einer kleinen Siedlung wo bereits 7 andere Yachten vor Anker liegen. Es gibt hier ein Internet Café, einen Supermarkt, einige Bars und ein Restaurant. Am Abend sitzen wir mit den anderen Seglern zusammen, das Abendessen mit Fisch und Fleisch, gebratenen Eiern Reis und Gemüse ist sehr gut und kostet nur ca. 3 Euro / Person. Der Platz ist entzückend und ich kenne bereits die Crews von 2 englischen und 2 holländischen Yachten. Alle sind sehr nett und hilfsbereit. Die Surinamesen habe einen überraschend gut Schulbildung, viel sprechen mehrerer Sprachen, holländisch ist Amtssprache, aber englisch spricht fast jeder. Es ist ein Völkergewirr aus Indern, Javanesen, Indios, Afrikanern, Chinesen, Juden usw. die alle friedlich zusammen leben.
Do. 18. Jän. 2007 14. Tag auf See: Mittagsposition 06° 20´ N; 54° 50´ W Noch 37 SM Etmal 131 SM
00:30Wie zur Begrüßung spielen 7-8 Delphine um unseren Bug. In der Nacht sind sie und ein langer Strich hinter ihnen durch das Leuchtplankton illuminiert. Sieht faszinierend aus diesen Leuchtraketen im Wasser zu sehen und das Schnauben zu hören wenn sie atmen. 09:30 Das Meer ist grün wir sind schon am Küstensockel von Südamerika. Land ist noch nicht in Sicht aber die Tiefe ist nur noch 38m. Leider steht noch immer starker Schwell und fast kein Wind. Wir haben alle Segel geborgen und fahren unter Motor. 10:00 Die Küstenwache geht mit eine Schnellboot ca. 30-40 m lang in ¼ SM Abstand zu uns und will über UKW Funk Kanal 16, Schiffsname, Anzahl der Personen an Bord, Abfahrtsort , Zielort und geschätzte Ankunftszeit wissen. Der Funker spricht perfekt englisch. Nachdem ich die Daten durchgegeben habe wünscht man uns eine Gute Fahrt und bedankt sich für die gute Kooperation. Freundliche Leute die Surinami`s. 15:00 29,4 Grad Celsius und keine Flocke Schnee, dafür regnet es, aber der Regen ist direkt ein Genuss. 17:00 wir sind am Ziel, die Ansteuerungstonne in den Surinam Fluss. Wir wissen nicht ob wir es schaffen gegen die unbekannte Strömung + Tide anzukommen und bis Paramaribo hochzufahren oder ob wir nahe der Mündung ankern um abzuwarten bis der Strom kippt. Wir versuchen es und schaffen es auch aber es dauert bis 23:30. Das Navigieren auf dem unbekannten Fluss ist in der Nacht trotz GPS und Radar nicht ganz einfach. Aber um 23.30 fällt der Anker vor Paramaribo. Das Log zeigt vor Anker 3 Knoten Strömung aber wir liegen total ruhig in der Mitte des Flusses nur ein leises Gurgeln erinnert uns daran, dass wir am Schiff sind. Ausschlafen und am Morgen zum Einklarieren.
Mi. 17. Jän. 2007 13. Tag auf See: Mittagsposition 07° 07´ N; 52° 50´W Noch 168 SM Etmal 137 SM
Wir haben wieder die ganze Nacht kein Schiff gesehen obwohl wir jetzt doch schon in Küstennähe kommen. Heute hat sich der Zahnriemen von „Kleinen“ verabschiedet, überdehnt, haben wir wohl doch zu stark belastet. Neuen eingebaut und düst schon wieder. Ist einfach und geht in einer ¼ Std. während der „Große“ steuert. Am Abend nimmt der Wind dann stark ab, aber blöder Weise bleibt die Dünung. Wir versuchen zu segeln aber die Segel schlagen zu stark. Nachdem ein Niederholer gerissen ist fahren wir unter Maschine weiter. Schade es wären nur noch 100 SM gewesen. Jetzt ist alles voller Fischer. Jede Menge Lichter. Zum Schlafen werde ich heute Nacht nicht viel kommen. Wir haben Wachen für die Nacht eingeteilt. Zu viel Verkehr.
Di. 16. Jän. 2007 12. Tag auf See: Mittagsposition 07° 55´ N; 50° 41´ W Noch 305 SM Etmal 153 SM
Nicht nur dass wir täglich das Deck von fliegenden Fischen säubern müssen, jetzt fliegen sie auch schon in den Salon und ins Cockpit unter die Duchten. Heute morgen hatte es 27° Grad und 86% Luftfeuchtigkeit, obwohl das Wetter schön ist. Surinam dürfte eine feuchte Gegend werden. Die größten Geschwindigkeiten erreichen wir im Surf der Rekord liegt bei 11,7 Knoten. Schafft der kleine nicht immer. Wir haben Stunden wo wir jede Welle ins Surfen kommen. Leider geht dafür auf der anderen Seite der Welle manchmal der speed bis auf 3-4-5 Knoten zurück. Den besten speed können wir laufen wenn die Wellen nicht zu hoch sind, dann können wir unter Autopilot 7 Knoten (GPS) Durchschnitts speed halten. Nicht schlecht die alte Galathe!! Übrigens die Strombilanz ist noch immer ausgeglichen alle Akkus sind voll und wir brauchen den Motor nicht zum laden. 12:50 der kleine Autopilot macht komische Geräusche. Eine längere Beobachtung zeigt, dass bei größerer Belastung das der Zahnriemen über die Zähne des Antriebsrades hüpft. Also wird auf den „Großen“ umgeschaltet und der „Kleine kommt auf den Kajüttische zum sezieren, schnell zeigt sich, dass es die Riemen-Spannung ist, die den Fehler verursacht. Riemen gespannt, Pilot montiert und zurück auf den „Kleinen“ geschaltet. Alles funktioniert wieder bestens. Die ganze Aktion hat ca. 20 Minuten gedauert. Am Abend lässt der Wind sehr stark nach wir setzen die große Genua und bergen sie etwas später wieder. Dabei reißt der Ring am Mast ab, der den Spi Baum hält, 10 mm Durchmesser Niro! Gott sei dank hat Galathe 3 solcher Ringe sodass wir auf den noch freien wechseln. Zuvor habe ich im Stagsegel einen Riß von 30-40 cm produziert, indem ich beim Setzen übersehen habe dass sich eine Reffleine an einem Schäkel verhängt hat. Sodass der Zug beim Durchsetzen nicht auf das Vorliek sondern auf die Reffkausch kam. Zum Glück haben genug Segel an Bord, sodass die Reparatur nicht an Bord durchgeführt werden muss sondern bis Trinidad warten kann.
Mo. 15. Jän. 2007 11. Tag auf See: Mittagsposition 08° 49´ N; 48° 15´ W Noch 458 SM Etmal 153 SM
Keine besonderen Vorkommnisse. Alles ist wie in den letzten Tagen, außer dass es heute den ganzen Tag bedeckt war. Der kleine Autopilot hat die letzten 24 Std. gesteuert und trotz dem haben wir das beste Etmal gesegelt. Ich habe seine Leistungsfähigkeit bisher unterschätzt. Dafür wurde heute einen zusätzlichen Schalter eingebaut und ich kann jetzt die Stromversorgung für beide Autopiloten getrennt schalten. Hat den Vorteil dass man nicht beide zugleich in Betrieb nehmen kann.
So. 14. Jän. 2007 10. Tag auf See: Mittagsposition 09° 42´ N; 45° 51´ W Noch 611 SM Etmal 144 SM
Am Vormittag gab nun endlich die ersehnte Süßwasser-Dusche, eine Regenschauer herrlich warm und 15 - 20 Minuten lang, danach schien die Sonne wieder und trocknete uns. Im Regen ist immer noch Sand von der Sahara. Nachts und am Morgen haben wir häufig Bewölkung, die sich im Laufe des Tages auflöst. Die Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 70 – 80 %. Zum Teil segeln wir so gemütlich, dass wir nicht das Gefühl haben zu segeln, sondern vor Anker zu liegen oder noch im Speisewagen eines Zuges zu sitzen. Der Wind schwankt zwischen 15 – 25 Knoten. Der Seegang zwischen 1,5 und 3,0 Meter.
Sa. 13. Jän. 2007 9. Tag auf See: Mittagsposition 10° 31´ N; 43° 33´ W Noch 755 SM Etmal 154 SM
05:00 der Radaralarm weckt mich, dieses Mal ist es kein Schiff, es sind Regenwolken. Von den Cap Verden bis hier ist die Luftfeuchtigkeit langsam von 50% auf fast 80% gestiegen. Mit Regen ist daher zu rechnen. In Surinam ist von November bis Februar Regenzeit.
Auch die Temperatur ist stetig gestiegen sie geht jetzt auch nachts nicht mehr unter 27 Grad am Tag erreichen wir schon knapp 30°. Am Nachmittag kommt von hinten eine dunkle Wolke auf, wir ziehen uns die Badehosen an und freuen uns auf den ersten Tropen Regen, aber außer ein paar Tropfen vergönnt uns Petrus nichts.
Fr. 12. Jän. 2007 8. Tag auf See: Mittagsposition 11° 22´ N; 41° 06´ W Noch 909 SM Etmal 142 SM
Für alle nicht Segler ein Etmal ist jene Strecke die von Mittagsposition bis Mittagsposition (in den letzten 24 Std.) gesegelt wurde.
04:50 dank Radaralarm haben wir ein Schiff im Abstand von 9 SM gesichtet. Der Wind hat nochmals etwas nachgelassen und auch der Seegang. Albert sagte „Das ist ja wie bei uns am See“ so ruhig segeln wir, obwohl wir immer noch gute Fahrt machen. Dazu darf wieder der kleine Autopilot steuern. Mittagstemperatur 28,2 Grad, wir machen eine kalte Jause. Wir haben den Schlauch der Deckwaschanlage bis ins Heck gezogen und können somit jederzeit eine Salzwasserdusche nehmen. Das Wasser hat auch eine Temperatur um die 25 Grad. Fliegende Fische ohne Ende manchmal starten ganze Schwärme neben dem Schiff. Jeden Morgen liegen einige von ihnen an Deck.
Do. 11. Jän. 2007 7. Tag auf See: Mittagsposition 12° 08´N; 38°48´W Noch 1051 SM Etmal 140 SM
Der Windstärke ist wieder etwas zurückgegangen und damit auch der Seegang. Man kann wieder Teller und Tassen auf den Tisch (natürlich mit Gummi Untergage) stellen ohne dass sie gleich abhauen. Heute gab’s Schinken Fleckerl und Linsesprossen Salat. Die Linsen werden dazu wie Sojasprossen zum sprießen gebracht und man kann mit ihnen einen herrlichen Salat zubereiten. Außer dass die Sprossen sehr gut und frisch schmecken haben sie auch noch eine Menge Vitamine. Mit dem Schlafen kommen wir gut zurecht. Wir gehen keine normalen Wachen sondern die erste Hälfte der Nacht passt Albert auf dass wir auf Kurs bleiben. Die zweite Hälfte übernehme ich. Die Überwachung des Schiffsverkehres übernimmt ohnehin der Radaralarm, der jede Nacht durchläuft.
Am Abend ist die Halbe Strecke abgesegelt, wir stoßen darauf an.
Mi. 10. Jän. 2007 6. Tag auf See: Mittagsposition 12° 08´ N; 38° 48´ W Noch 1050 SM Etmal 140 SM
04:40 Das Radar meldet Schiffsverkehr. Seit Tagen der Erste. Der Frachter passiert in ca. 1 SM Distanz. Wind und Seegang haben zugenommen, sodass der kleine Autopilot Probleme hat. Also muss der Große Bruder ran. Mittags gab’s Fisch Curry mit Reis. Jetzt geht die Temperatur auch nachts nicht mehr unter 25°.
Di. 9. Jän. 2007 5. Tag auf See: Mittagsposition 13° 33´ N; 34° 20´W Noch 1331 SM Etmal 139 SM
00:20 Es gibt einen Knall und das Schiff dreht in den Wind. Als ich den Autopiloten ausschalte und Galathe in den Wind drehen will, geht das Ruderrad leer durch. Also hab ich den hydraulischen Autopiloten eingeschaltet und nachgesehen wo die Ursache liegt. Steuerseil 5mm Niro 7x19 gerissen. Notpinne montiert und für den Augenblick ist alles OK Galathe segelt ihrem Ziel entgegen. Die Reparatur des Steuerseiles wird auf den Tag verschoben. Wir machen gute Fahrt, am Morgen wird gefrühstückt und dann das Steuerseil erneuert. Nach zwei Stunden Arbeit mit einfädeln durch diverse Kabinen ist alles erledigt. Die ganze Zeit sind wir mit dem hydraulischen gesegelt, so dass wir kaum Meilen verloren haben.
Doch der Teufel hat sich heute gegen uns verschworen. Es funktioniert doch noch nicht einwandfrei und ich brauche noch weitere 4 Stunden bis alles wieder OK ist. Zu Unglück kommt uns auch noch eine Leine in die Schraube also Tauchen, das Wasser ist unglaublich warm und die Leine gleich frei. Mittags gab’s Goldmakrelen Filets auf Rosmarin Balsamico mit Süßkartoffel.
Mo. 8. Jän. 2007 4. Tag auf See: Mittagsposition 14° 16´ N; 31° 59´ W Noch 1470 SM Etmal 146 SM
05:00 Ein ungewöhnliches Geräusch weckt mich. Im Cockpit stelle ich fest dass die Segel schlagen. Ursache? Der Autopilot ist ausgefallen. Also umschalten auf den zweiten Autopiloten. Geht auch nicht!! Interessant!! Wir verkleinern erstmal die Segelfläche. Dann geht Albert ans Ruder und ich mache mich an die Fehlersuche. Eine 8 mm Schraube ist gerissen, die den Arm, an dem die Schubstange des Hydraulikzylinders des Autopiloten ansetzt, an die Ruderschaft fixiert. Da auch der Geber für den zweiten Autopiloten dort befestigt ist, ist die Ursache für dessen Ausfall auch geklärt. Nach 20 Minuten ist alles wieder repariert und beide Autopiloten funktionieren einwandfrei. Jeden Morgen haben wir tote fliegende Fische an Deck, das wird eine Freude für Helisha, unsere Bordkatze, die ab Paramaribo mit Sylvia wieder an Bord kommt. An Tieren sehen wir zurzeit nur eine Art Seeschwalben und die fliegenden Fische, der Seegang ist zu hoch. Übrigens der Wind weht wie schon den letzten Tagen zwischen 20 – 30 Knoten. Wir variieren die Segelfläche zwischen 30 – 60 qm vom Cockpit aus. Tagsüber versuche ich mit dem kleine (Autohelm 4000 ST) Autopiloten zu fahren, um Energie zu sparen, ich muss dann aber die Segelfläche genauer der Windstärke anpassen und kann nicht Vollgas geben. Die Temperatur liegt Mittags um die 26 – 27 Grad. Nachts sind es um ca. 3 Grad weniger. Um 13:15 haben wir eine große Goldmakrele gefangen. Einen Teil haben wir eingefroren (Super Technik gegen früher, wo wir gerade kühlen konnten). Heute gab es leckeres Carpaccio.
So 7. Jän. 2007 3. Tag auf See: Mittagsposition 15° 48´ N; 29° 35´ W Noch 1616 SM Etmal 147 SM
Der Wind hat von Ost auf NO gedreht und schwankt zwischen 20-25 kn. Er kommt jetzt etwas schräg von hinten. Wir machen konstant gute Fahrt. Die Nacht über läuft das Radar am Tag wird es ausgeschaltet. Unsere Energiebilanz ist ausgeglichen, das heißt wir verbrauchen insgesamt nicht mehr als Solarpanele und Wellengenerator liefern. Verbraucher sind: Frisch- und Abwasser-Pumpen, Kühlbox, Positionslicht, Lichter in den Kabinen, Radar, GPS, Autopilot, Funk, Computer und Ladegeräte für diverse Akkus. Beim Wasser habe ich gestern von Tank 1 auf Tank 2 umgestellt. Tank 1 wurde gestern leer. Galathe hat 3 Wassertanks a´ 150 Liter. Der Erste Tank reichte von Las Palmas bis gestern.
Sa. 6. Jän. 2007 2. Tag auf See: Mittagsposition 15° 39´ N; 23° 08´ W Noch 1763 SM Etmal 147 SM
Der Wind hat etwas nachgelassen, er ist jetzt um die 20 Knoten aus Ost. In der Nacht hat uns ein Frachter im Abstand von 1,5 SM auf Gegenkurs passiert. Alles an Bord geht seine normale Routine.
Albert nimmt seine Seekrankheit Tabletten „Vertirosan“ und hat keine Seekrankheit. Auch keine anderen Nebenwirkungen. Dürfte gut sein der Stoff. Hier gibt es jede Menge fliegender Fische, einige enden an Deck. Mittags gibt’s Thunfisch mit Reis und Tomaten Salat. Den ganzen Tag und die ganze Nacht haben wir kein Schiff gesehen.
Fr. 5. Jän. 2007 1. Tag auf See: Mittagsposition 16° 18` N; 24° 41` W Noch 1910 SM.
Der Wind ist konstant zwischen 20-30 Knoten. Am Morgen passieren wir die Insel Sao Nicolau im Abstand von 3-4 Seemeilen und können sie nicht sehen, so diesig ist es. Die Temperatur ist 24,5 Grad und es scheint die Sonne. Ich versuchen das Radar Tag und Nacht durchlaufen zu lassen und den Alarm scharf zu schalten. Die Frage ist nur ob ich mit dem Strom auskomme. Bei dieser diesigen Sicht „sieht“ das Radar doch deutlich weiter als wir.
Do. 4. Jän. 2007 Noch 2.010 SM
Mein Bruder Albert kommt um 01:00 am Flughafen an. Zuerst schlafen wir noch etwas und dann entschließen wir uns noch heute Abend aus zulaufen und zwar gleich Richtung Surinam. Als erstes wird der neue Diesel Durchfluss Zähler eingebaut. Dann geht’s zum Ausklarieren. Es ist völlig unkompliziert und kostet 5 Euro. Danach kaufen wir noch etwas Obst und Gemüse, soweit hier überhaupt erhältlich. Aufs Schiff und alles verstauen. Mittag haben wir ein „Catschupa“ (Einheimisches Gericht mit Mais und Bohnen) bestellt. Es schmeckt sehr gut, obwohl es das „Arme Leute“ Essen hier ist. Im Anschluss verabschieden wir uns noch bei Carlos und Elisabeth. An Deck wird nochmals der Sand abgewaschen, das Dinghy und der Außenborder verstaut und dann wird den Anker hochgezogen. Um 18:10 laufen wir aus. 2010 SM liegen vor uns. Der Wind bläst mit ca. 20-25 Knoten von hinten und wir kommen mit einer Arbeitsfock ausgebaumt gut voran.
Mi. 3. Jän. 2007
Nach dem Frühstück gibt`s Hausputz. Mein Bruder kommt heute Abend und segelt mit mir bis Surinam, auf die andere Seite des Teichs. Der Wüstenwind mit Sand bläst immer noch, aber nicht mehr ganz so stark. Die Sicht ist wie bei leichtem Nebel, nur an Stelle der feinen Wassertröpfchen ist es Sand. Ich habe das Schiff gestern mit der Deckwaschanlage (feine Sache) total abgewaschen aber heute ist schon wieder alles voll Sand. In Dakar erzählten uns die Einheimischen, auf unserer Gambia Reise 1983, dass der Sandsturm entweder 3 Tage oder 11 Tage andauert. Da die 3 Tage schon überzogen sind werden wir wohl noch länger das Vergnügen haben. Gestern im Internet habe ich gesehen, dass sich viele ins Gästebuch eingetragen haben. Da ich im Internet unter Zeitdruck stand und meine beiden Begleiter warteten, konnte ich nicht direkt darauf antworten. Ich möchte mich aber hiermit bei Euch allen recht herzlich für den Eintrag und die Wünsche bedanken. Ich habe mich sehr über darüber gefreut. Nun habe ich noch die Ölstände im Motor und im Getriebe kontrolliert es ist alles bestens. Ich werde schon wieder unruhig und ich möchte weiter. Hier war es sehr interessant aber es hat auch seine Nachteile wie schlechte Versorgung, wüstenartige Landschaft da es nie regnet, Sand in der Luft, keine Korallenriffe da das Wasser noch zu kalt ist, es kommt ja aus dem Norden, teils hohe Kriminalität, wenige und schlechte Liegeplätze. Wir werden uns noch Boa Vista die nächste Insel ansehen, soll um einiges schöner sein als hier, aber ich glaube mein Urteil steht schon fest. Ich bin froh die hier gewesen zu sein und nehme viele positive Eindrücke mit, vor allem die Menschen haben mich sehr beeindruckt. In die Liste der schönsten Plätze werden die Cap Verden bei mir aber nicht aufgenommen, eines Stops am Weg in die Karibik oder nach Südamerika sind sie jedoch allemal wert.
Di. 2. Jän. 2007
Der Wind ist ein bisschen weniger. Bin um 10:00 bei Carlo und rufe Sylvia an, Sie sollen mich zurück rufen. Eine Minute von hier nach Österreich kostet über 5 Euro. Zurück über Skype nur 0,30 Euro. Dann fahren wir, ein Belgier (Segler) ein Deutscher (wohnt hier) und ich, mit dem Aluger nach Espargos. Im Internet in Espargos sehe ich dann meine E-Mails durch und füttere den Blog. Wir gehen noch Mittagessen, Truthahn mit Reis, Kartoffel und Rotkraut für 5 Euro mit Getränk. Es schmeckt sehr gut. Ein Cap Verdisches Ehepaar, die in Deutschland gelebt haben führe das Restaurant. Es ist sehr sauber und sie sprechen beide sehr gut deutsch. Am Abend koche ich an Bord geröstete Kartoffel mit Zucchini, Zwiebel, Knoblauch und Cornedbeef. War heute im Chinesen Shop und gehe morgen dort zum einkaufen. Heute Abend bleibe ich an Bord.
Mo. 1. Jän. 2007
Um 02:00 fahre ich zurück aufs Schiff. Ich habe nicht viel getrunken. Schon beim Zurückfahren bläst der Wind ziemlich stark und ich werde von der Gischt durchnässt. Mitten am Weg stirbt der Außenborder ab. Ich sehe nach was es ist und muss leider feststellen, dass jemand den Tank fast ganz gelehrt hat und die Tankkappe fehlt. Also rudere ich den Rest zum Schiff. Als ich am Morgen gegen 9 Uhr aufstehe hat der Wind noch etwas zugelegt. Es ist ein Wüstenwind aus der Sahara und er bringt sehr viel Sand und Staub mit. Ich bleibe den ganzen Tag an Bord und erledige einige kleinen Arbeiten, plane die Überfahrt und lese viel. Leider wollte Sylvia mich bei Carlo erreichen. Da mein Handy aber auch nicht mehr geht, kann ich Sie nicht verständigen, dass ich heute nicht zu Carlo komme.
So. 31.Dez. 2006
Für den Abend bin ich bei Carlo und Elisabeth eingeladen. Um 12:00 trifft sich das ganze Dorf vor der Kirche. Alle haben sich in die besten Klamotten geworfen und jetzt wird jedem „Boas Festas“ (schönes Fest) gewünscht. Das beinhaltet eine Umarmung und Rücken klopfen bei Männern und eine Umarmung und Küsschen links und rechts bei Frauen. Ich werde genauso einbezogen und ich habe das Gefühl, ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht so oft umarmt worden, wie an diesem einen Abend. Nach der Kirche, nur ein Bruchteil der Anwesenden hat Platz, geht es von Haus zu Haus. Alle haben aufgekocht und kalte Buffets vorbereitet. Die Mengen sind unvorstellbar. Aber als mir erklärt wird dass bis zum 3. Jän. durch gefeiert wird verstehe ich die Mengen. Es spielt überall Musik aus riesigen Lautsprechern. Wir gehen zum Nachbarn von Carlo und ich werde auch dort behandelt wie ein Einheimischer. Es ist sehr interessant, sie zeigen mir das ganze Haus und das Fotoalbum. Pausenlos spielt die Musik, wer gerade Lust auf Tanzen hat tanzt und es herrscht ein ständiges kommen und gehen.
Gesendet.
Sa. 30. Dez. 2006
Gehe am Morgen zur Shell Station am Hafen um die Reserve Gasflasche füllen zu lassen. Am Weg dorthin spricht mich ein Einheimischer an und erklärt mir, dass, für den Fall, dass sie die Flaschen nicht füllen können, ich in dem Haus ...... einen Adapter für Deutsche Flaschen bekommen kann. Tatsächlich so ist es auch. Außerdem wird Samstags nicht gearbeitet. Aber da ja dann einige Feiertage sind füllen sie mir die Flasche doch noch heute, wenn ich den Adapter besorge. Also ab zum Haus von Carlo, dem Trans Ocean Stützpunktleiter auf den Cap Verden. Dort werde ungemein freundlich empfangen. Carlo zeigt mir alle Geschäfte, mittags und abends bin ich zum Essen eingeladen. Beim Rundgang durch den Ort wird Carlos von alle Einheimischen begrüßt und ich werden allen vorgestellt. Im Laufe des Tages kommen mehrere Palmeirianer zu Ihm ins Haus und lassen alle möglichen kleineren und größeren Verletzungen, Geschwüren usw. behandeln. Es ist wahnsinnig interessant den Schilderungen über das Leben hier zu lauschen. Am Abend gehen wir dann in eine der vielen Einheimischen Kneipe, vor dem Haus werden Spieße gegrillt, alle begrüßen mich als ob ich einer der Ihren währe, jeder gibt mir die Hand alle scheinen Carlo sehr zu schätzen. Die Menschen hier sind zum Teil sehr schön, fast ausschließlich Mischlinge zwischen Portugiesen und Afrikanern. Interessanter weise Sie haben nur selten negroide Gesichtszüge. Eine dunklere Hautfarbe als wir Europäer, jedoch nicht so dunkel wie die Westafrikaner. Überall ist eine Art Reggae Musik zu hören und es wird auch dazu getanzt. Es gibt keine Rassenprobleme. Der Hafen ist vom Schiff aus nicht besonders schön, da das Shell Tanklager alles etwas verunstaltet. Aber die Ortschaft selbst hat einen ganz entzückenden Charakter. Leider gibt es hier ein Gesetz, das vorsieht erst Steuern von Hausbauern zu verlangen, wenn das Haus außen verputzt ist. So sind sehr viele Häuser noch Rohbauten, obwohl sie längst bewohnt sind. Überall herrscht eine rege Bautätigkeit. Wasser wird in einer Entsalzungsanlage erzeugt, ist aber schon zu wenig für den Eigenbedarf. Es hat schon 5 Jahre nicht mehr geregnet. In der Nacht fällt aber etwas Tau. Die Versorgung ist nicht wie in Europa. Es gibt nur ein sehr begrenztes Warenangebot und da Obst und Gemüse auf Sal nicht angebaut wird ist das Angebot nur sehr begrenzt und auch nicht sehr günstig. Die Leute sind alle überaus freundlich und hilfsbereit. Als ich z.B. in der Sanitätsstation nach dem Hafenbüro frage, sperrt die Dame den Laden ab und begleitet mich zur Polizeistation.
Fr. 29. Dez. 2006
05:00 Bin gestern schon um 10:00 schlafen gegangen, da ich mir dachte morgen stehst Du etwas früher auf wegen des Landfalls. Gut ausgeschlafen sitze ich jetzt an meinem Arbeitsplatz und beobachte wie die Insel näher kommt. Abstand noch ca. 15 SM es ist sehr dunkel ohne Mond aber man sieht schon einen ganz leichten Lichtschein. Das Radar hat die Insel natürlich schon erfasst. Jetzt ist Geduld angesagt. Das Timing passt perfekt wir sind genau bei Sonnenaufgang am Nordkap. Trotz GPS und den elektronischen Seekarten ist es immer noch ein unbeschreibliches Glücksgefühl, wenn die angesteuerte Insel dann dort auftaucht wo man sie erwartet. Konnte ich mir Gott sei Dank aus der Sextanten Zeit herüber retten. 08:40 Anker fällt in Palmeira Sal Capo Verde. Noch schnell ins Wasser eine Runde schwimmen und duschen. Lufttemperatur 25,6 Grad, das Wasser ist richtig angewärmt. Dann zum Einklarieren. Es ist unkompliziert. Hafenpolizei und Einreisebehörde (Stempel im Pass) sprechen kein englisch aber die Formulare sind eindeutig. Für EU Mitglieder ist kein Visa erforderlich wenn man über den Seeweg einreist. Kosten für das Einklarieren 1 €. Das einzig blöde ist das Emigration Office behält die Schiffsdokumente bis zur Abreise. Dann fahre ich mit dem Aluger (lokales Sammeltaxi) auf die Bank nach Espargos, dem Hauptort, um 0,50 €. Nach 20 Minuten anstellen wie in England, verfüge ich jetzt über 12.000 Cape Verde Escudo`s. 100 CVE`s sind ca. ein €. Die Uhrzeit ist hier UTC -1. Am Abend bin ich am Nachbarschiff eingeladen einer Oyster 72. Der Skipper ist Australier, die Co Skipperin Dänin und Ron der Autor vieler Karibik Führer begleitet die beiden in die Karibik. Das Schiff gehört einer Mailänder Anwältin und wird nach Tahiti gesegelt, läuft morgen aus. Ganz lustiger Abend mit interessanten Leuten. Sie kennen Wolfgang und Doris, waren mit Ihnen zur gleichen Zeit am Kap Horn. Kleine Welt.
Do. 28. Dez. 2006
Kein Schiff die ganze Nacht. Es geht flott voran mit 2 Vorsegel ausgebaumt. Das linke Segel ist meine alte Fock 30 qm mit Stagreiter und 1 Reff auf 20 qm. Sie ist am wegnehmbaren inneren Vorstag gesetzt. Ausgebaumt mit Topnant und Niederholer. Das rechte Segel ist meine Rollreff Arbeitsfock 30 qm. Ebenso ausgebaumt mit Topnant und Niederholer. Legt der Wind zu reffe ich die Rollreff Arbeitsfock. Reffleine, Schot, Topnant und Niederholer lassen vom Cockpit aus verstellen. Easy Sailing. So kann ich von 60 qm auf 30 qm verkleinern. Reicht das nicht aus kommt die Stagreiterfock ganz weg und ich kann dann die Rollreff Arbeitsfock von 30 auf 0 qm stufenlos regulieren. Sind die 60 qm zu wenig, so ersetze ich die Stagreiterfock durch den Roll Drifter 52 qm (am Bugsprit angeschlagen und aufgerollt) ich habe da 82 qm reffbar auf 52qm zur Verfügung. Den Roll Drifter kann ich auch noch gegen einen Rollgennaker mit 100 qm tauschen wenn der Wind ganz leicht wird. Zusätzlich habe ich noch eine Sturmfock mit 11 qm in der Segellast, nur für den Fall daß ich entweder sehr lange „Am Wind“ strecken unter Sturmbedingungen segeln muss, ich segle nicht gerne mit gerefften Rollvorsegeln am Wind. Oder dass die Reffanlage ausfällt, dann wird sie mit der Stagreiterfock zusammen zur Normal - Besegelung. So der kleine Ausflug in meine Vorsegel Garderobe ist beendet. Ich hoffe ich habe die nicht Segler damit nicht zu sehr gelangweilt. Mein GPS zeigt jetzt 08:00 noch 24 Std. bzw. 152 SM bis zum nächsten Wegpunkt falls die Durchschnitts - Geschwindigkeit so bleibt wie sie in den letzten 10 Minuten war. Von dort sind es noch ca. 5 SM bis in die Bucht von Palmira auf der Insel Sal auf den Cap Verden. Ich komme also mit Sicherheit bei Tageslicht an. Dafür habe ich in den letzten beiden Tagen ein die Handbremse ein bisschen gelockert, hat auch Spaß gemacht. Der Wind hat auf 20-25 Knoten aufgefrischt und damit ist auch der Seegang etwas bewegter. Alles auf den Tisch zu stellen (natürlich mit Anti-Rutsch Unterlage) wie es in den letzten Tagen möglich war, ist nicht mehr ratsam. Er wirft es sofort wieder ab. Ich ziehe die Handbremse wieder etwas an, gerade so viel, dass wir in der Nacht noch das Leuchteuer von Sal sehen aber erst in der Morgendämmerung das Nordkap der Insel erreichen. Dies lässt sich mit der Kombination aus Rollreff + Stagreitersegel ganz leicht regulieren.
Mi. 27. Dez. 2006
04:30 herrliches gemütliches Segeln, mit wenig Schaukelei, habe seit 2 Tagen die Segelstellung nicht verändert. Alle Systeme am Schiff arbeiten einwandfrei. Auch die ganze Nacht habe ich kein Schiff gesehen. Ich komme ausreichend zum Schlafen, wenn ich müde bin lege ich mich hin, egal wann, umgekehrt mache ich solche Arbeiten wie z.B. den Blog schreiben auch mitten in der Nacht, wenn es mir gerade einfällt. Ich lese sehr viel, muss im nächsten Hafen versuchen Bücher zu tauschen, der Lesestoff von Fritz geht schön langsam wieder aus. Der Wellengenerator und die Solarzellen versorgen mich mit ausreichend Strom so dass ich nachts das Radar laufen lassen kann und trotzdem nie mit dem Motor nachladen muss. Auch der Kühlschrank bleibt Tag und Nacht eingeschaltet, nachts fahre ich im Masttop eine weiße rundum Lampe mit LED´s, die fast keinen Strom benötigt. 06:50 der Wind und Seegang haben etwas zugelegt ich schalte auf den hydraulischen Autopiloten um und verkleinere die Segelkfläche von 82 auf ca. 60 qm. So jetzt läuft alles wieder wie geschmiert. Mittags gab’s Fischpfanne mit frischer Goldmakrele, Kartoffel, Zucchini, Mini Paprika und als Nachspeise griechischen dicken Joghurt mit Honig. Und dann noch ein Schluck Grapa aus San Antioco in Sizilien. Lebt sich nicht so schlecht an Bord!
Di. 26.Dez. 2006
Um 01:22 überqueren wir den nördlichen Wendekreis 23°30´ N, und sind somit wieder in den Tropen. Hurra, jetzt kann uns der Winter nicht mehr einholen. Heute gibt es Carpaccio nach
Galathe Art, habe nämlich soeben eine Goldmakrele gefangen. Rezept: Rohen frischen Fisch wie Goldmakrele oder Thun in feine Streifen schneiden mit Zitronen oder Limettensaft (noch feiner) bedecken + fein gehackten Knoblauch und etwas helle Soja Sauce dazu geben. Im Kühlschrank 1 Std. ziehen lassen, dann fein gehackten Zwiebel unter mischen und mit Salz und Pfeffer ab schmecken und wenn möglich Petersilie darüber. Eine Köstlichkeit. Der Wind ist heute den ganzen Tag über um die 10-15 Knoten und die Bewegungen im Schiff sind fast wie am Ankerplatz. Trotzdem segeln wir mit 5-6 Knoten. Dies bei schönstem Passatwetter. Die Temperatur nimmt von Tag zu Tag leicht zu, so hat es jetzt um 19:00 22,6 Grad. Heute habe ich den ganzen Tag kein Schiff gesehen, aber in der Nacht werde ich trotzdem das Radar laufen lassen. Kann mich nicht an den Lifebelt gewöhnen. Habe alles probiert aber es ist sehr umständlich und behindert mich.
Mo. 25. Dez. 2006
Heute geht der Alarm erst um 03:30 los ein Frachter in der Gegenrichtung das könnte, schneller gehen. Es hat jetzt 20,8 Grad in der Kajüte man merkt schon schön langsam dass es wärmer wird. Ich bin jetzt auf 25° 04` N und 17° 28´ W die Tropen sind also schon fast greifbar.
09:30 der Wind wird nochmals etwas schwächer ich setze jetzt Genua und Fock beides ausgebaumt und der Speed geht wieder nach oben. Heute ist es wolkig aber die Sonne schaut auch immer wieder durch, der Baro ist in den letzten Tagen um 8 mB auf 1020 mB gefallen aber im Passat hat das keine so große Aussagekraft mehr wie in den gemäßigten Breiten.
Seit Mittag ist der Wind nicht sehr stark und die Segel schlagen. Erst gegen 17:00 wird es wieder etwas mehr so dass das Schlagen aufhört. Habe heute mit Fritz von Intermar gesprochen, er sitzt in Barcelona und macht für heute und morgen den Seewetterbericht. Wird sehr ruhig bleiben 10-15 Knoten aus nördlicher Richtung bis Donnerstag. Heute habe ich den ganzen Tag kein Schiff gesehen.
So. 24.Dez. 2006
Es ist 03:00 der Radar Alarm weckt mich, nichts besonderes, ein Frachter kommt von hinten auf. Aber ich muss so lange auf bleiben bis er die Alarmzone wieder verlassen hat. Erst dann kann ich den Alarm erneut einschalten und mich schlafen legen. Es darf sich kein Schiff in der Alarmzone befinden. Der Wind ist etwas weniger geworden und ich reffe aus. In den Böen surfen wir aber immer noch die größeren Wellen mit 9 bis über 11 Knoten hinunter, geiler Ritt. Es wird wohl bis 04:00 dauern bis der Frachter durch ist er fährt sehr langsam. Ich mache mir einen Tee und schreibe am Blog. Mit dem Schlafen ist es dann nichts mehr geworden, denn jetzt kam ein Frachter nach dem anderen bis die Sonne aufging. Ein wunderschöner Tag. Der Wind hat jetzt noch ein bisschen nachgelassen, das Surfen fällt aus. Den ganzen Tag kein einzigen Schiff. Am Abend geht dann wieder der Radaralarm ab und zuerst glaube ich es ist eine Bohrinsel aber so weit auf See? Als wir dann näher kommen ist es irgend ein Spezialtransport sieht jedenfalls eigenartig aus mit den hohen Masten. Für 22:00 hab ich mit Sylvia, Michelle und Gogo vereinbart, dass wir aufeinander anstoßen. Ich gönne mir dazu einen extra großen Schluck Karibik Rum. Ein paar besinnliche Gedanken und das war`s dann mit Weihnachten. Mit Messe gehen wird’s heuer wohl auch nichts, macht nichts, habe ich zu Hause ja auch nicht gemacht.
Sa. 23.Dez. 2006
Der Morgen beginnt mit Wassertanks auffüllen und Deck waschen. Werde nicht so bald wieder in eine Marina kommen wo dies möglich ist. Zum anderen ist das Deck immer noch voll mit Sahara Sand. Dann zur Tankstelle und Diesel ergänzen. Los geht’s der Wind weht mit 4-5 Windstärken und ich segle mit Groß und der großen Genua. Allmählich nimmt der Wind zu, zuerst wird der Groß geborgen und später tausche ich noch die Genua gegen die Fock. Auf der Höhe des Flughafens sehe ich ein eigenartiges Gefährt am Wasser. Ich habe das Gefühl es winkt jemand. Ein Blick durch das Fernglas bestätigt es. Also Segel bergen und mit Motor zu dem Schiff. Auf die Frage ob ich helfen kann erklärt man mir, es treibt sie Richtung Land und sie würden gerne in den nächsten Hafen geschleppt werden. Es ist ein junges ungarisches Pärchen mit einem Spezial Ruderboot. Ich nehme sie an die Leine aber deren Leine ist zu schwach und bricht 3-mal, so dass sie dann letztlich doch meine Leine annehmen. Nach eineinhalb Stunden erreiche ich ein kleines aber gut geschütztes Industriehafen. Dort können Sie anlegen. Sie erzählen mir dann, dass sie von La Graciosa kommen wo sie 2 Tage waren und schon seit zwei Tagen nicht geschlafen haben. Sehen ganz fertig aus die Beiden. Er hat auch offene Hände vom Rudern. Ich mache ein paar Fotos und segle weiter. Der Wind legt weiter zu und ich reffe die ausgebaumte Fock dann etwas ein. Mache sehr gute Fahrt. Der kleine Autopilot wird allerdings mit dem doch schon etwas gröberen Seegang nicht fertig aber der Große hat kein Problem. Gut zwei zu haben.
Mittwoch, Januar 24, 2007
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