Sa. 30. Dez. 2006
Gehe am Morgen zur Shell Station am Hafen um die Reserve Gasflasche füllen zu lassen. Am Weg dorthin spricht mich ein Einheimischer an und erklärt mir, daß, für den Fall, daß sie die Flaschen nicht füllen können, ich in dem Haus ...... einen Adapter für Deutsche Flaschen bekommen kann. Tatsächlich so ist es auch. Außerdem wird Samstag´s nicht gearbeitet. Aber da ja dann einige Feiertage sind füllen sie mir die Flasche doch noch heute, wenn ich den Adapter besorge. Also ab zum Haus von Carlo, dem Trans Ocean Stützpunktleiter auf den Cap Verden. Dort werde ungemein freundlich empfangen. Carlo zeigt mir alle Geschäfte, Mittags und Abends bin ich zum Essen eingeladen. Beim Rundgang durch den Ort wird Carlos von alle Einheimischen begrüßt und ich werden allen vorgestellt. Im Laufe des Tages kommen mehrere Palmeirianer zu Ihm ins Haus und lassen alle möglichen kleineren und größeren Verletzungen, Geschüren usw. behandeln. Es ist wahnsinnig interessant den Schilderungen über das Leben hier zu lauschen. Am Abend gehen wir dann in eine der vielen Einheimischen Kneipe, vor dem Haus werden Spieße gegrillt, alle begrüßen mich als ob ich einer der Ihren währe, jeder gibt mir die Hand alle scheinen Carlo sehr zu schätzen. Die Menschen hier sind zum Teil sehr schön, fast ausschließlich Mischlinge zwischen Portugiesen und Afrikanern. Interessanter weise Sie haben nur selten negroide Gesichtszüge. Eine dunklere Hautfarbe als wir Europäer, jedoch nicht so dunkel wie die Westafrikaner. Überall ist eine Art Reggae Musik zu hören und es wird auch dazu getanzt. Es gibt keine Rassenprobleme. Der Hafen ist vom Schiff aus nicht besonders schön, da das Shell Tanklager alles etwas verunstaltet. Aber die Ortschaft selbst hat einen ganz entzückenden Charakter. Leider gibt es hier ein Gesetz, das vorsieht erst Steuern von Hausbauern zu verlangen, wenn das Haus außen verputzt ist. So sind sehr viele Häuser noch Rohbauten, obwohl sie längst bewohnt sind. Überall herrscht eine rege Bautätigkeit. Wasser wird in einer Entsalzungsanlage erzeugt, ist aber schon zu wenig für den Eigenbedarf. Es hat schon 5 Jahre nicht mehr geregnet. In der Nacht fällt aber etwas Tau. Die Versorgung ist nicht wie in Europa. Es gibt nur ein sehr begrenztes Warenangebot und da Obst und Gemüse auf Sal nicht angebaut wird ist das Angebot nur sehr begrenzt und auch nicht sehr günstig. Die Leute sind alle überaus freundlich und hilfsbereit. Als ich z.B. in der Sanitätsstation nach dem Hafenbüro frage, sperrt die Dame den Laden ab und begleitet mich zur Polizeistation.
Fr. 29. Dez. 2006
05:00 Bin gestern schon um 10:00 schlafen gegangen, da ich mir dachte morgen stehst Du etwas früher auf wegen des Landfalls. Gut ausgeschlafen sitze ich jetzt an meinem Arbeitsplatz und beobachte wie die Insel näher kommt. Abstand noch ca. 15 SM es ist sehr dunkel ohne Mond aber man sieht schon einen ganz leichten Lichtschein. Das Radar hat die Insel natürlich schon erfasst. Jetzt brauchts nur noch Geduld. Das Timing passt perfekt wir sind genau bei Sonnenaufgang am Nordkap. Trotz GPS und den elektronischen Seekarten ist es immer noch ein unbeschreibliches Glücksgefühl, wenn die angesteuerte Insel dann dort auftaucht wo man sie erwartet. Konnte ich mir Gott sei Dank aus der Sextanten Zeit herüber retten. 08:40 Anker fällt in Palmeira Sal Capo Verde. Noch schnell ins Wasser eine Runde schwimmen und duschen. Lufttemperatur 25,6 Grad, das Wasser ist richtig angewärmt. Dann zum Einklarieren. Es ist unkompliziert. Hafenpolizei und Einreisebehörde (Stempel im Pass) sprechen kein englisch aber die Formulare sind eindeutig. Für EU Mitglieder ist kein Visa erforderlich wenn man über den Seeweg einreist. Kosten für das Einklarieren 1 €. Das einzig blöde ist das Emigration Office behält die Schiffsdokumente bis zur Abreise. Dann fahre ich mit dem Aluger (lokales Sammeltaxi) auf die Bank nach Espargos, dem Hauptort, um 0,50 €. Nach 20 Minuten anstellen wie in England, verfüge ich jetzt über 12.000 Cape Verde Escudo`s. 100 CVE`s sind ca. ein €. Die Uhrzeit ist hier UTC -1. Am Abend bin ich am Nachbarschiff eingeladen einer Oyster 72. Der Skipper ist Australier, die Co Skipperin Dänin und Ron der Autor vieler Caribik Führer begleitet die beiden in die Karibik. Das Schiff gehört einer Mailänder Anwältin und wird nach Tahiti gesegelt, laufen morgen aus. Ganz lustiger Abend mit interessanten Leuten. Sie kennen Wolfgang und Doris, waren mit Ihnen zur gleichen Zeit am Kap Horn. Kleine Welt.
Do. 28. Dez. 2006
Kein Schiff die ganze Nacht. Es geht flott voran mit 2 Vorsegel ausgebaumt. Das linke Segel ist meine alte Fock 30 qm mit Stagreiter und 1 Reff auf 20 qm. Sie ist am wegnehmbaren inneren Vorstag gesetzt. Ausgebaumt mit Topnant und Niederholer. Das rechte Segel ist meine Rollreff Arbeitsfock 30 qm. Ebenso ausgebaumt mit Topnant und Niederholer. Legt der Wind zu reffe ich die Rollreff Arbeitsfock. Reffleine, Schot, Topnant und Niederholer lassen vom Cockpit aus verstellen. Easy Sailing. So kann ich von 60 qm auf 30 qm verkleinern. Reicht das nicht aus kommt die Stagreiterfock ganz weg und ich kann dann die Rollreff Arbeitsfock von 30 auf 0 qm stufenlos regulieren. Sind die 60 qm zu wenig, so ersetze ich die Stagreiterfock durch den Roll Drifter 52 qm (am Bugsprit angeschlagen und aufgerollt) ich habe da 82 qm reffbar auf 52qm zur Verfügung. Den Roll Drifter kann ich auch noch gegen einen Rollgennaker mit 100 qm tauschen wenn der Wind ganz leicht wird. Zusätzlich habe ich noch eine Sturmfock mit 11 qm in der Segellast, nur für den Fall daß ich entweder sehr lange „Am Wind“ strecken unter Sturmbedingungen segeln muß, ich segle nicht gerne mit gerefften Rollvorsegeln am Wind. Oder daß die Reffanlage ausfällt, dann wird sie mit der Stagreiterfock zusammen zur Normal - Besegelung. So der kleine Ausflug in meine Vorsegel Garderobe ist beendet. Ich hoffe ich habe die nicht Segler damit nicht zu sehr gelangweilt. Mein GPS zeigt jetzt 08:00 noch 24 Std. bzw. 152 SM bis zum nächsten Wegpunkt falls die Durchschnitts - Geschwindigkeit so bleibt wie sie in den letzten 10 Minuten war. Von dort sind es noch ca. 5 SM bis in die Bucht von Palmira auf der Insel Sal auf den Cap Verden. Ich komme also mit Sicherheit bei Tageslicht an. Dafür habe ich in den letzten beiden Tagen ein die Handbremse ein bischen gelockert, hat auch Spaß gemacht. Der Wind hat auf 20-25 Knoten aufgefrischt und damit ist auch der Seegang etwas bewegter. Alles auf den Tisch zu stellen (natürlich mit Anti-Rutsch Unterlage) wie es in den letzten Tagen möglich war, ist nicht mehr ratsam. Er wirft es sofort wieder ab.. Ich ziehe die Handbremse wieder etwas an, gerade so viel, daß wir in der Nacht noch das Leuchteuer von Sal sehen aber erst in der Morgendämmerung das Nordkap der Insel erreichen. Dies lässt sich mit der Kombination aus Rollreff + Stagreitersegel ganz leicht regulieren.
Mi. 27. Dez. 2006
04:30 herrliches gemütliches Segeln, mit wenig Schaukelei, habe seit 2 Tagen die Segelstellung nicht verändert. Alle Systeme am Schiff arbeiten einwandfrei. Auch die ganze Nacht habe ich kein Schiff gesehen. Ich komme ausreichend zum Schlafen, wenn ich müde bin lege ich mich hin, egal wann, umgekehrt mache ich solche Arbeiten wie z.B. den Blog schreiben auch mitten in der Nacht, wenn es mir gerade einfällt. Ich lese sehr viel, muß im nächsten Hafen versuchen Bücher zu tauschen, der Lesestoff von Fritz geht schön langsam wieder aus. Der Wellengenerator und die Solarzellen versorgen mich mit ausreichend Strom so dass ich nachts das Radar laufen lassen kann und trotzdem nie mit dem Motor nachladen muß. Auch der Kühlschrank bleibt Tag und Nacht eingeschaltet, nachts fahre ich im Masttop eine weiße rundum Lampe mit LED´s, die fast keinen Strom benötigt. 06:50 der Wind und Seegang haben etwas zugelegt ich schalte auf den hydraulischen Autopiloten um und verkleinere die Segelkfläche von 82 auf ca. 60 qm. So jetzt läuft alles wieder wie geschmiert. Mittags gabs Fischpfanne mit frischer Goldmakrele, Kartoffel, Zucchini, Mini Paprika und als Nachspeise griechischen dicken Joghurt mit Honig. Und dann noch ein Schluck Grapa aus San Antioco in Sizilien. Lebt sich nicht so schlecht an Bord!
Di. 26.Dez. 2006
Um 01:22 überqueren wir den nördlichen Wendekreis 23°30´ N, und sind somit wieder in den Tropen. Hurra, jetzt kann uns der Winter nicht mehr einholen. Heute gibt es Carpaccio nach
Galathe Art, habe nämlich soeben eine Goldmakrele gefangen. Rezept: Rohen frischen Fisch wie Goldmakrele oder Thun in feine Streifen schneiden mit Zitronen oder Limettensaft (noch feiner) bedecken + fein gehackten Knoblauch und etwas helle Soja Sauce dazu geben. Im Kühlschrank 1 Std. ziehen lassen, dann fein gehackten Zwiebel unter mischen und mit Salz und Pfeffer ab schmecken und wenn möglich Petersilie darüber. Eine Köstlichkeit. Der Wind ist heute den ganzen Tag über um die 10-15 Knoten und die Bewegungen im Schiff sind fast wie am Ankerplatz. Trotzdem segeln wir mit 5-6 Knoten. Dies bei schönstem Passatwetter. Die Temperatur nimmt von Tag zu Tag leicht zu, so hat es jetzt um 19:00 22,6 Grad. Heute habe ich den ganzen Tag kein Schiff gesehen, aber in der Nacht werde ich trotzdem das Radar laufen lassen. Kann mich nicht an den Lifebelt gewöhnen. Habe alles probiert aber es ist sehr umständlich und behindert mich.
Mo. 25. Dez. 2006
Heute geht der Alarm erst um 03:30 los ein Frachter in der Gegenrichtung das könnte, schneller gehen. Es hat jetzt 20,8 Grad in der Kajüte man merkt schon schön langsam dass es wärmer wird. Ich bin jetzt auf 25° 04` N und 17° 28´ W die Tropen sind also schon fast greifbar.
09:30 der Wind wird nochmals etwas schwächer ich setze jetzt Genua und Fock beides ausgebaumt und der Speed geht wieder nach oben. Heute ist es wolkig aber die Sonne schaut auch immer wieder durch, der Baro ist in den letzten Tagen um 8 mB auf 1020 mB gefallen aber im Passat hat das keine so große Aussagekraft mehr wie in den gemäßigten Breiten.
Seit Mittag ist der Wind nicht sehr stark und die Segel schlagen. Erst gegen 17:00 wird es wieder etwas mehr so dass das Schlagen aufhört. Habe heute mit Fritz von Intermar gesprochen, er sitzt in Barcelona und macht für heute und morgen den Seewetterbericht. Wird sehr ruhig bleiben 10-15 Knoten aus nördlicher Richtung bis Donnerstag. Heute habe ich den ganzen Tag kein Schiff gesehen.
So. 24.Dez. 2006
Es ist 03:00 der Radar Alarm weckt mich, nichts besonderes, ein Frachter kommt von hinten auf. Aber ich muß so lange auf bleiben bis er die Alarmzone wieder verlassen hat. Erst dann kann ich den Alarm erneut einschalten und mich schlafen legen. Es darf sich kein Schiff in der Alarmzone befinden. Der Wind ist etwas weniger geworden und ich reffe aus. In den Böen surfen wir aber immer noch die größeren Wellen mit 9 bis über 11 Knoten hinunter, geiler Ritt. Es wird wohl bis 04:00 dauern bis der Frachter durch ist er fährt sehr langsam. Ich mache mir einen Tee und schreibe am Blog. Mit dem Schlafen ist es dann nichts mehr geworden, denn jetzt kam ein Frachter nach dem anderen bis die Sonne aufging. Ein wunderschöner Tag. Der Wind hat jetzt noch ein bisschen nachgelassen, das Surfen fällt aus. Den ganzen Tag kein einzigen Schiff. Am Abend geht dann wieder der Radaralarm ab und zuerst glaube ich es ist eine Bohrinsel aber so weit auf See? Als wir dann näher kommen ist es irgend ein Spezialtransport sieht jedenfalls eigenartig aus mit den hohen Masten. Für 22:00 hab ich mit Sylvia, Michelle und Gogo vereinbart, daß wir aufeinander anstoßen. Ich gönne mir dazu einen extra großen Schluck Karibik Rum. Ein paar besinnliche Gedanken und das war`s dann mit Weihnachten. Mit Messe gehen wird’s heuer wohl auch nichts, macht nichts, habe ich zu Hause ja auch nicht gemacht.
Sa. 23.Dez. 2006
Der Morgen beginnt mit Wassertanks auffüllen und Deck waschen. Werde nicht so bald wieder in eine Marina kommen wo dies möglich ist. Zum anderen ist das Deck immer noch voll mit Sahara Sand. Dann zur Tankstelle und Diesel ergänzen. Los geht’s der Wind weht mit 4-5 Windstärken und ich segle mit Groß und der großen Genua. Allmählich nimmt der Wind zu, zuerst wird das Groß geborgen und später tausche ich noch die Genua gegen die Fock. Auf der Höhe des Flughafens sehe ich ein eigenartiges Gefährt am Wasser. Ich habe das Gefühl es winkt jemand. Ein Blick durch das Fernglas bestätigt es. Also Segel bergen und mit Motor zu dem Schiff. Auf die Frage ob ich helfen kann erklärt man mir, es treibt sie Richtung Land und sie würden gerne in den nächsten Hafen geschleppt werden. Es ist ein junges ungarisches Pärchen mit einem Spezial Ruderboot. Ich nehme sie an die Leine aber deren Leine ist zu schwach und bricht 3 mal, so daß sie dann letztlich doch meine Leine annehmen. Nach eineinhalb Stunden erreiche ich eine kleinen aber gut geschützten Industriehafen. Dort können Sie anlegen. Sie erzählen mir dann, daß sie von La Graciosa kommen wo sie 2 Tage waren und schon seit zwei Tagen nicht geschlafen haben. Sehen ganz fertig aus die Beiden. Er hat auch offene Hände vom Rudern. Ich mache ein paar Fotos und segle weiter. Der Wind legt weiter zu und ich reffe die ausgebaumte Fock dann etwas ein. Mache sehr gute Fahrt. Der kleine Autopilot wird allerdings mit dem doch schon etwas gröberen Seegang nicht fertig aber der Große hat kein Problem. Gut zwei zu haben.Sa. 30. Dez. 2006
Gehe am Morgen zur Shell Station am Hafen um die Reserve Gasflasche füllen zu lassen. Am Weg dorthin spricht mich ein Einheimischer an und erklärt mir, daß, für den Fall, daß sie die Flaschen nicht füllen können, ich in dem Haus ...... einen Adapter für Deutsche Flaschen bekommen kann. Tatsächlich so ist es auch. Außerdem wird Samstag´s nicht gearbeitet. Aber da ja dann einige Feiertage sind füllen sie mir die Flasche doch noch heute, wenn ich den Adapter besorge. Also ab zum Haus von Carlo, dem Trans Ocean Stützpunktleiter auf den Cap Verden. Dort werde ungemein freundlich empfangen. Carlo zeigt mir alle Geschäfte, Mittags und Abends bin ich zum Essen eingeladen. Beim Rundgang durch den Ort wird Carlos von alle Einheimischen begrüßt und ich werden allen vorgestellt. Im Laufe des Tages kommen mehrere Palmeirianer zu Ihm ins Haus und lassen alle möglichen kleineren und größeren Verletzungen, Geschüren usw. behandeln. Es ist wahnsinnig interessant den Schilderungen über das Leben hier zu lauschen. Am Abend gehen wir dann in eine der vielen Einheimischen Kneipe, vor dem Haus werden Spieße gegrillt, alle begrüßen mich als ob ich einer der Ihren währe, jeder gibt mir die Hand alle scheinen Carlo sehr zu schätzen. Die Menschen hier sind zum Teil sehr schön, fast ausschließlich Mischlinge zwischen Portugiesen und Afrikanern. Interessanter weise Sie haben nur selten negroide Gesichtszüge. Eine dunklere Hautfarbe als wir Europäer, jedoch nicht so dunkel wie die Westafrikaner. Überall ist eine Art Reggae Musik zu hören und es wird auch dazu getanzt. Es gibt keine Rassenprobleme. Der Hafen ist vom Schiff aus nicht besonders schön, da das Shell Tanklager alles etwas verunstaltet. Aber die Ortschaft selbst hat einen ganz entzückenden Charakter. Leider gibt es hier ein Gesetz, das vorsieht erst Steuern von Hausbauern zu verlangen, wenn das Haus außen verputzt ist. So sind sehr viele Häuser noch Rohbauten, obwohl sie längst bewohnt sind. Überall herrscht eine rege Bautätigkeit. Wasser wird in einer Entsalzungsanlage erzeugt, ist aber schon zu wenig für den Eigenbedarf. Es hat schon 5 Jahre nicht mehr geregnet. In der Nacht fällt aber etwas Tau. Die Versorgung ist nicht wie in Europa. Es gibt nur ein sehr begrenztes Warenangebot und da Obst und Gemüse auf Sal nicht angebaut wird ist das Angebot nur sehr begrenzt und auch nicht sehr günstig. Die Leute sind alle überaus freundlich und hilfsbereit. Als ich z.B. in der Sanitätsstation nach dem Hafenbüro frage, sperrt die Dame den Laden ab und begleitet mich zur Polizeistation.
Fr. 29. Dez. 2006
05:00 Bin gestern schon um 10:00 schlafen gegangen, da ich mir dachte morgen stehst Du etwas früher auf wegen des Landfalls. Gut ausgeschlafen sitze ich jetzt an meinem Arbeitsplatz und beobachte wie die Insel näher kommt. Abstand noch ca. 15 SM es ist sehr dunkel ohne Mond aber man sieht schon einen ganz leichten Lichtschein. Das Radar hat die Insel natürlich schon erfasst. Jetzt brauchts nur noch Geduld. Das Timing passt perfekt wir sind genau bei Sonnenaufgang am Nordkap. Trotz GPS und den elektronischen Seekarten ist es immer noch ein unbeschreibliches Glücksgefühl, wenn die angesteuerte Insel dann dort auftaucht wo man sie erwartet. Konnte ich mir Gott sei Dank aus der Sextanten Zeit herüber retten. 08:40 Anker fällt in Palmeira Sal Capo Verde. Noch schnell ins Wasser eine Runde schwimmen und duschen. Lufttemperatur 25,6 Grad, das Wasser ist richtig angewärmt. Dann zum Einklarieren. Es ist unkompliziert. Hafenpolizei und Einreisebehörde (Stempel im Pass) sprechen kein englisch aber die Formulare sind eindeutig. Für EU Mitglieder ist kein Visa erforderlich wenn man über den Seeweg einreist. Kosten für das Einklarieren 1 €. Das einzig blöde ist das Emigration Office behält die Schiffsdokumente bis zur Abreise. Dann fahre ich mit dem Aluger (lokales Sammeltaxi) auf die Bank nach Espargos, dem Hauptort, um 0,50 €. Nach 20 Minuten anstellen wie in England, verfüge ich jetzt über 12.000 Cape Verde Escudo`s. 100 CVE`s sind ca. ein €. Die Uhrzeit ist hier UTC -1. Am Abend bin ich am Nachbarschiff eingeladen einer Oyster 72. Der Skipper ist Australier, die Co Skipperin Dänin und Ron der Autor vieler Caribik Führer begleitet die beiden in die Karibik. Das Schiff gehört einer Mailänder Anwältin und wird nach Tahiti gesegelt, laufen morgen aus. Ganz lustiger Abend mit interessanten Leuten. Sie kennen Wolfgang und Doris, waren mit Ihnen zur gleichen Zeit am Kap Horn. Kleine Welt.
Do. 28. Dez. 2006
Kein Schiff die ganze Nacht. Es geht flott voran mit 2 Vorsegel ausgebaumt. Das linke Segel ist meine alte Fock 30 qm mit Stagreiter und 1 Reff auf 20 qm. Sie ist am wegnehmbaren inneren Vorstag gesetzt. Ausgebaumt mit Topnant und Niederholer. Das rechte Segel ist meine Rollreff Arbeitsfock 30 qm. Ebenso ausgebaumt mit Topnant und Niederholer. Legt der Wind zu reffe ich die Rollreff Arbeitsfock. Reffleine, Schot, Topnant und Niederholer lassen vom Cockpit aus verstellen. Easy Sailing. So kann ich von 60 qm auf 30 qm verkleinern. Reicht das nicht aus kommt die Stagreiterfock ganz weg und ich kann dann die Rollreff Arbeitsfock von 30 auf 0 qm stufenlos regulieren. Sind die 60 qm zu wenig, so ersetze ich die Stagreiterfock durch den Roll Drifter 52 qm (am Bugsprit angeschlagen und aufgerollt) ich habe da 82 qm reffbar auf 52qm zur Verfügung. Den Roll Drifter kann ich auch noch gegen einen Rollgennaker mit 100 qm tauschen wenn der Wind ganz leicht wird. Zusätzlich habe ich noch eine Sturmfock mit 11 qm in der Segellast, nur für den Fall daß ich entweder sehr lange „Am Wind“ strecken unter Sturmbedingungen segeln muß, ich segle nicht gerne mit gerefften Rollvorsegeln am Wind. Oder daß die Reffanlage ausfällt, dann wird sie mit der Stagreiterfock zusammen zur Normal - Besegelung. So der kleine Ausflug in meine Vorsegel Garderobe ist beendet. Ich hoffe ich habe die nicht Segler damit nicht zu sehr gelangweilt. Mein GPS zeigt jetzt 08:00 noch 24 Std. bzw. 152 SM bis zum nächsten Wegpunkt falls die Durchschnitts - Geschwindigkeit so bleibt wie sie in den letzten 10 Minuten war. Von dort sind es noch ca. 5 SM bis in die Bucht von Palmira auf der Insel Sal auf den Cap Verden. Ich komme also mit Sicherheit bei Tageslicht an. Dafür habe ich in den letzten beiden Tagen ein die Handbremse ein bischen gelockert, hat auch Spaß gemacht. Der Wind hat auf 20-25 Knoten aufgefrischt und damit ist auch der Seegang etwas bewegter. Alles auf den Tisch zu stellen (natürlich mit Anti-Rutsch Unterlage) wie es in den letzten Tagen möglich war, ist nicht mehr ratsam. Er wirft es sofort wieder ab.. Ich ziehe die Handbremse wieder etwas an, gerade so viel, daß wir in der Nacht noch das Leuchteuer von Sal sehen aber erst in der Morgendämmerung das Nordkap der Insel erreichen. Dies lässt sich mit der Kombination aus Rollreff + Stagreitersegel ganz leicht regulieren.
Mi. 27. Dez. 2006
04:30 herrliches gemütliches Segeln, mit wenig Schaukelei, habe seit 2 Tagen die Segelstellung nicht verändert. Alle Systeme am Schiff arbeiten einwandfrei. Auch die ganze Nacht habe ich kein Schiff gesehen. Ich komme ausreichend zum Schlafen, wenn ich müde bin lege ich mich hin, egal wann, umgekehrt mache ich solche Arbeiten wie z.B. den Blog schreiben auch mitten in der Nacht, wenn es mir gerade einfällt. Ich lese sehr viel, muß im nächsten Hafen versuchen Bücher zu tauschen, der Lesestoff von Fritz geht schön langsam wieder aus. Der Wellengenerator und die Solarzellen versorgen mich mit ausreichend Strom so dass ich nachts das Radar laufen lassen kann und trotzdem nie mit dem Motor nachladen muß. Auch der Kühlschrank bleibt Tag und Nacht eingeschaltet, nachts fahre ich im Masttop eine weiße rundum Lampe mit LED´s, die fast keinen Strom benötigt. 06:50 der Wind und Seegang haben etwas zugelegt ich schalte auf den hydraulischen Autopiloten um und verkleinere die Segelkfläche von 82 auf ca. 60 qm. So jetzt läuft alles wieder wie geschmiert. Mittags gabs Fischpfanne mit frischer Goldmakrele, Kartoffel, Zucchini, Mini Paprika und als Nachspeise griechischen dicken Joghurt mit Honig. Und dann noch ein Schluck Grapa aus San Antioco in Sizilien. Lebt sich nicht so schlecht an Bord!
Di. 26.Dez. 2006
Um 01:22 überqueren wir den nördlichen Wendekreis 23°30´ N, und sind somit wieder in den Tropen. Hurra, jetzt kann uns der Winter nicht mehr einholen. Heute gibt es Carpaccio nach
Galathe Art, habe nämlich soeben eine Goldmakrele gefangen. Rezept: Rohen frischen Fisch wie Goldmakrele oder Thun in feine Streifen schneiden mit Zitronen oder Limettensaft (noch feiner) bedecken + fein gehackten Knoblauch und etwas helle Soja Sauce dazu geben. Im Kühlschrank 1 Std. ziehen lassen, dann fein gehackten Zwiebel unter mischen und mit Salz und Pfeffer ab schmecken und wenn möglich Petersilie darüber. Eine Köstlichkeit. Der Wind ist heute den ganzen Tag über um die 10-15 Knoten und die Bewegungen im Schiff sind fast wie am Ankerplatz. Trotzdem segeln wir mit 5-6 Knoten. Dies bei schönstem Passatwetter. Die Temperatur nimmt von Tag zu Tag leicht zu, so hat es jetzt um 19:00 22,6 Grad. Heute habe ich den ganzen Tag kein Schiff gesehen, aber in der Nacht werde ich trotzdem das Radar laufen lassen. Kann mich nicht an den Lifebelt gewöhnen. Habe alles probiert aber es ist sehr umständlich und behindert mich.
Mo. 25. Dez. 2006
Heute geht der Alarm erst um 03:30 los ein Frachter in der Gegenrichtung das könnte, schneller gehen. Es hat jetzt 20,8 Grad in der Kajüte man merkt schon schön langsam dass es wärmer wird. Ich bin jetzt auf 25° 04` N und 17° 28´ W die Tropen sind also schon fast greifbar.
09:30 der Wind wird nochmals etwas schwächer ich setze jetzt Genua und Fock beides ausgebaumt und der Speed geht wieder nach oben. Heute ist es wolkig aber die Sonne schaut auch immer wieder durch, der Baro ist in den letzten Tagen um 8 mB auf 1020 mB gefallen aber im Passat hat das keine so große Aussagekraft mehr wie in den gemäßigten Breiten.
Seit Mittag ist der Wind nicht sehr stark und die Segel schlagen. Erst gegen 17:00 wird es wieder etwas mehr so dass das Schlagen aufhört. Habe heute mit Fritz von Intermar gesprochen, er sitzt in Barcelona und macht für heute und morgen den Seewetterbericht. Wird sehr ruhig bleiben 10-15 Knoten aus nördlicher Richtung bis Donnerstag. Heute habe ich den ganzen Tag kein Schiff gesehen.
So. 24.Dez. 2006
Es ist 03:00 der Radar Alarm weckt mich, nichts besonderes, ein Frachter kommt von hinten auf. Aber ich muß so lange auf bleiben bis er die Alarmzone wieder verlassen hat. Erst dann kann ich den Alarm erneut einschalten und mich schlafen legen. Es darf sich kein Schiff in der Alarmzone befinden. Der Wind ist etwas weniger geworden und ich reffe aus. In den Böen surfen wir aber immer noch die größeren Wellen mit 9 bis über 11 Knoten hinunter, geiler Ritt. Es wird wohl bis 04:00 dauern bis der Frachter durch ist er fährt sehr langsam. Ich mache mir einen Tee und schreibe am Blog. Mit dem Schlafen ist es dann nichts mehr geworden, denn jetzt kam ein Frachter nach dem anderen bis die Sonne aufging. Ein wunderschöner Tag. Der Wind hat jetzt noch ein bisschen nachgelassen, das Surfen fällt aus. Den ganzen Tag kein einzigen Schiff. Am Abend geht dann wieder der Radaralarm ab und zuerst glaube ich es ist eine Bohrinsel aber so weit auf See? Als wir dann näher kommen ist es irgend ein Spezialtransport sieht jedenfalls eigenartig aus mit den hohen Masten. Für 22:00 hab ich mit Sylvia, Michelle und Gogo vereinbart, daß wir aufeinander anstoßen. Ich gönne mir dazu einen extra großen Schluck Karibik Rum. Ein paar besinnliche Gedanken und das war`s dann mit Weihnachten. Mit Messe gehen wird’s heuer wohl auch nichts, macht nichts, habe ich zu Hause ja auch nicht gemacht.
Sa. 23.Dez. 2006
Der Morgen beginnt mit Wassertanks auffüllen und Deck waschen. Werde nicht so bald wieder in eine Marina kommen wo dies möglich ist. Zum anderen ist das Deck immer noch voll mit Sahara Sand. Dann zur Tankstelle und Diesel ergänzen. Los geht’s der Wind weht mit 4-5 Windstärken und ich segle mit Groß und der großen Genua. Allmählich nimmt der Wind zu, zuerst wird das Groß geborgen und später tausche ich noch die Genua gegen die Fock. Auf der Höhe des Flughafens sehe ich ein eigenartiges Gefährt am Wasser. Ich habe das Gefühl es winkt jemand. Ein Blick durch das Fernglas bestätigt es. Also Segel bergen und mit Motor zu dem Schiff. Auf die Frage ob ich helfen kann erklärt man mir, es treibt sie Richtung Land und sie würden gerne in den nächsten Hafen geschleppt werden. Es ist ein junges ungarisches Pärchen mit einem Spezial Ruderboot. Ich nehme sie an die Leine aber deren Leine ist zu schwach und bricht 3 mal, so daß sie dann letztlich doch meine Leine annehmen. Nach eineinhalb Stunden erreiche ich eine kleinen aber gut geschützten Industriehafen. Dort können Sie anlegen. Sie erzählen mir dann, daß sie von La Graciosa kommen wo sie 2 Tage waren und schon seit zwei Tagen nicht geschlafen haben. Sehen ganz fertig aus die Beiden. Er hat auch offene Hände vom Rudern. Ich mache ein paar Fotos und segle weiter. Der Wind legt weiter zu und ich reffe die ausgebaumte Fock dann etwas ein. Mache sehr gute Fahrt. Der kleine Autopilot wird allerdings mit dem doch schon etwas gröberen Seegang nicht fertig aber der Große hat kein Problem. Gut zwei zu haben.
Dienstag, Januar 02, 2007
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