Samstag, Mai 07, 2011

10/3 Bahamas - San Blas Panama

10/3 Bahamas – San Blas Panama
23.Juni 2010
Um 07:10 setzen wir Segel. Es geht über die Windward Passage zwischen Cuba und Haiti durch und über Karibische Meer, nach Cartagena in Kolumbien. Ca. 650 SM unter normal rauen Bedingungen.
Der erste Hurrikan dieses Jahres beginnt sich gerade zu entwickeln und beschert uns starke Winde auf die Nase, zudem bildet sich eine wilde Kreuzsee. Wir segeln hoch am Wind, aber Mambo bewährt sich erstaunlich gut.
In der Windward Passage wird es durch die Landabdeckung von Haiti etwas ruhiger aber sobald wir durch sind geht es richtig los. Der Wind ist jetzt permanent um die 25 Knoten und geht in den Böhen weit über 30 Knoten. Wir segeln 45° - 50° am Wind mit 3 fach gerefftem Groß und fast keiner Fock. In den Böhen geht das Log auf 10 Knoten und das Wasser fliegt, wenn wir durch die Wellen brettern, über das Kajütdach. Alle Luken sind nicht wirklich dicht. Sylvia bezeichnet es als Horror Segeln.

25 Juni 2010
Es schüttet auch die meiste Zeit, was bei einem sich bildenden Wirbelsturm ganz normal ist. Das Zentrum zieht allerdings über Cuba nach Westen und wir segeln nach Süden. Wir entfernen uns voneinander und damit besteht keine Gefahr einer weiteren Wetterverschlechterung. Im übrigen bin ich der Meinung, daß ein schlechtes Wetter wie dieses am Anfang nur gut ist, denn nur so kann sich Vertrauen zu einem Boot entwickeln und Mambo ist gut.

Am nächsten Tag ist das Zentrum des Tiefs bereits vor Mexiko und das Segeln wir etwas angenehmer. Außerdem kommen wir schön langsam in die Abdeckung von Südamerika. Der letzte Tag ist sehr Windarm, immer wieder Regen und wir kommen nur langsam voran.

Am Morgen des 28. Juni 2010 um 7:45 fällt der Anker vor dem Yachtclub in Cartagena.


Um 10:00 gehen wir an Land und müssen leider feststellen, daß man den netten Yachtclub abgerissen hat und die Genehmigung für den Neubau entzogen wurde. So sind nur nach Fragmente vorhanden und es gibt eine Art Notbetrieb.

John, ein Engländer, wir kennen ihn von unserem letzten Besuch, arbeitet noch hier und wir organisieren einen Tapezierer, der die Polster im Salon neu überzieht. Ebenso kommt ein Elektriker und richtet den Alternator des Backbord Motors. Alles Arbeiten, die wir in Florida nicht mehr machen konnten, da die beginnende Hurrikan Saison unsere Abfahrt erzwang.



Wir wollen auch hier ein Dinghy kaufen, AB produziert zwar hier, aber sie fertigen nur für den amerikanischen Markt und haben nichts lagernd.

Die erste Anprobe der neuen Polster ist sehr enttäuschend, alles voller Falten und nichts passt.

Esteban unser Tapezierer spricht nur spanisch und so ist das verhandeln mit ihm nicht wirklich einfach. Aber wir einigen uns daß er noch ein paar Tage Zeit zum nachbessern bekommt und wir nur bezahlen, wenn wir zufrieden sind. Letztlich klappt alles, die Polster sehen gut aus und wir lassen noch bei allen Bett die Matratzen neu überziehen, den Bootsnamen auf der Baumpersenning erneuern und einen Plane für die Fahrräder anfertigen, die wir an Deck fahren.


Wir genießen Cartagena, es ist ja immer noch wunderschön, gehen jeden Tag gut essen, lesen viel und bereiten uns schön langsam auf die Weiterfahrt nach Panama vor.

Da das Wasser im Hafen von Cartagena ist extrem verschmutzt ist wollen/müssen vor dem weitersegeln noch das Unterwasserschiff abschruppen. Wir segeln dazu am 11. Juli nach Chalon, einer schönen sehr geschützten Bucht südlich von Cartagena.

Am 13. Juli 2010 gehen wieder die Segel hoch und es geht Richtung San Blas in Panama. Wind und Strömung sind auf die Nase und wir kommen nur langsam voran. Trotzdem fällt am 15. Juli um 08:15 der Anker in den Hollandes Cays in San Blas. Es ist paradiesisch schön hier. Wir können allerdings nicht lange bleiben und segeln am 19. Juli nach Linton Island und von dort über Portobello, Chagres River nach Bluefield Lagoon in die Bocas del Toro. Dort leben unsere Freunde Maria und Josef Wettstein. Bei denen können wir Mambo für die Zeit, die wir nach Österreich fliegen einstellen. Sylvia benötigt dringend eine Schulteroperation und ich begleite sie um ihr nach der OP beizustehen.
Am 29. Juli fahren wir mit dem Bus nach David und weiter über Nacht nach Panama. Helisha unsere Bordkatze fährt mit uns und ist total brav.


Ins Hotel schmugelt sie Sylvia im Rucksack, sie dürfte weder mit dem Bus mitfahren noch ins Hotel. Außerdem wissen wir trotz vieler Mails an KLM bis vor dem Abflug nicht ob Helisha ins Flugzeug darf. Mit Tieren zu reisen ist nicht immer einfach.
Zurück in Österreich haben wir ein sehr dichtes Programm. Gesundenuntersuchung, Zahnarzt, Voruntersuchung für die Schulter, Ausflug Halleiner Frende, Schulter OP, Ersatzteile besorgen usw. Die Schulter OP findet am 12. August 2010 im UKH Salzburg satt. Alles geht gut, zwei Sehnen werden neu befetigt. Die Nachbehandlung ist allerdings sehr langwierig.
Ursprünglich wollte ich am 10. September 2010 wieder zurück zur Mambo um verschiedene Reparaturen zu erledigen, aber da der Heilungsprozess etwas langsamer als erhofft fortschreitet, bleibe ich bis 19. September 2010 und kann auch noch an der Taufe unseres Enkelkindes Elena teilnehmen.


Zurück am Schiff tausche ich die Akkus, bestelle eine neue Revers Osmosis Patrone für dem Watermaker in den USA und tausche fast alle Fallen und Schoten. Sylvia ist in der Zwischenzeit auf Rehab in Bad Hofgastein. Danach sollte die Schulter deutlich besser sein, ist sie aber nicht. Beim Orthopäden in Neumarkt wird eine „Frozen Shoulder“ diagnostiziert. Aber Dr. Wakolbinger bringt das hin. Sylvia hat jedoch immer noch ordentlich Schmerzen.

Unser Freund Werner kommt mich in den San Blas besuchen, wir treffen uns in Sabanita, gehen gemainsam einkaufen und fahren zum Schiff nach Linton. Während der Zeit die Werner am Boot ist gibt es in den San Blas praktisch keinen Wind, wir gehen sehr viel schnorcheln, sehen einen großen Hai und viele schöne bunte Riffische.


Der Törn ist eine kulinarische Segelreise. Wir essen viel Fische, Lobster, Kraben und Sepia. Werner versteht es meisterlich, all diese Spezialitäten des Meeres, die wir von den Kuna Indios täglich an Bord geliefert bekommen, überaus köstlich zuzubereiten.

In Nagana gegen wir in den Regenwald zu einem kleinen Wasserfall. Sechs Stunden über Stock und Stein bei denen wir einige tropische Regenschauer abbekommen. Es ist sehr schön aber Werner wird leider von den Mücken aufgefressen. Die Stiche entzünden sich alle und halten über Tage. Zum Glück bin ich dagegen unempfindlich.


Am 19. November 2010 fliegt Sylvia zurück nach Panama, ebenso Fritz und Barbara. Ich habe Mambo in der Zwischenzeit nach Linton Island gesegelt und wir treffen uns alle in Panama City.





Am 23. November geht es von Linton nach Porvenier. Wir verbringen eine schöne Zeit zusammen, aber leider spielt das Wetter nicht mit. Es regnet viel zu viel.


Am 25. November 2010 rutsch Sylvia bei Lime holen auf den Stufen in den Rumpf ab und bricht sich den Knöchel. Der Fuß wird immer geschwollener, wir sind nicht sicher ist er verstaucht oder gebrochen, so beschließen wir am nächsten Tag nach Nagana zu segeln, einer Kuna Insel auf der es ein Krankenhaus gibt. Ich helfe Sylvia ins Dinghy, und wir können direkt am Krankenhaus anlanden, wo uns schon der Arzt mit einem Rollstuhl erwartet. Das Krankenhaus hat kein Röntgen gerät und der Arzt ist sich auch nicht sicher ob der Fuß gebrochen ist oder nicht. Er macht ein paar Telefonate und sagt uns, daß morgen eine Maschine hier landet und wir den Piloten fragen sollen, ob er uns nach Panama mitnimmt.

So fliegen Sylvia und ich am nächsten Tag nach Panama wo im KH Paitilia ein dreifacher Bruch des Fersenbeines festgestellt wird. Wir nehmen uns ein Hotel und warten 3 Tage bis alles etwas abgeschwollen ist. Dann sollte operiert werden.
Nachdem die Wartezeit vorüber ist, der Arzt grünes Licht gegeben und die Versicherung die Bezahlung zugesichert hat wird Sylvia für die OP vorbereitet. Jedoch kurz davor, die Arzte stehen schon bereit, der OP ist freigehalten, erscheint eine Dame aus der Verwaltung und erklärt, daß das KH keine europäischen Versicherungen akzeptiert. Eine heftige Diskussion bei der sich der Arzt ganz besonders aufregt entsteht und wir treffen die Entscheidung alle abzubrechen und Sylvia nach Österreich zu fliegen.
Am nächsten Tag am Abend sitzt Sylvia im Flieger über Amsterdam nach München. Dort wartet schon ein Rettungswagen der sie nach Salzburg uns Unfallkrankenhaus bringt.
Fritz und Barbara sind am Schiff geblieben und damit nach den Coco Bandera Inseln gesegelt. Nachdem ich Sylvia zum Flugzeug gebracht habe fliege ich zurück nach Nagana zu Fritz und Barbara.

Sie haben leider das Pech, daß sich im karibischen Meer ein Jahrhunderttief gebildet hat und die ganze Gegend mit sehr viel Regen versorgt. Wir versuchen das Beste daraus zu machen. Am Vortag ihrer Abreise sieht es so aus als ob wir fürchten müssten, daß die Straße Carti – Panama City gesperrt würde, weil die Gefahr von Erdrutschen immer größer wird. So entschließen sich Fritz und Barbara einen Tag vorher abzureisen.

Sie hatten den richtigen Riecher und haben den letzten Taxi Treck erwischt.
Die Straße und eine Brücke hat es durch die starken Niederschläge weggerissen und niemand weiß, wann sie wieder geöffnet werden kann. Flieger wäre wegen des starken Regens auch keiner geflogen und die letzte Möglichkeit, nach Linton zu segeln und von dort dem Bus nach Panama City zu gelange haben mehrere Erdrutsche entlang dieser Straße verbaut, bei denen es elf Tote gegeben hat. Der Panamakanal wurde das erste mal seit 100 Jahren wegen starken Regens gesperrt.

Ich segle nach Linton Island, alles im Schiff beginnt zu schimmeln. In Linton erfahre ich daß es keine Strom gibt, die Stromleitungen sich auch dem Unwetter zum Opfer gefallen, also auch keine Waschmaschinen. Ich habe aber Glück, es ist einen ganzen Tag schön und ich wasche alles per Hand. Am Abend ist nahezu die gesamte gewaschene Wäsche trocken.

Am 27. 12. 2010 kommen Richard und Veronika. Wir treffen uns in Sabanita, gehen gemeinsam einkaufen und segeln am nächsten Tag nach Lemon Cays. Ich lege Mambo an eine Boje und fliege am 30.12.2010 von Porvenier nach Panama um Sylvia abzuholen. Silvester verbringen wir in einem Hotel in Panama und am 1.1.2011 fliegen wir gemeinsam nach Porvenier und fahren von dort mit den Indios nach Lemon Island zur Mambo.






























Montag, Juni 21, 2010

10-2 Fort Pierce Florida - Bahamas
Galathe ist innerhalb von 3 Wochen verkauft, schon der erste Interessent hat zugeschlagen. Ich mache noch letzte Arbeiten am Schiff und dann wird es ausgeräumt. Vieles gebe ich her, anderes schicke ich nach Österreich (über 200 Briefmarken für ein Paket) und sehr viel wird in Fiji eingelagert. Das größte Problem ist Helisha, keine Fluglinie will sie mitnehmen, nach langem hin und her finde ich jemanden bei Quantas, der bereit ist mit mir die Hürden zu überwinden. Nach vielen Behördenbesuchen, Gesundheitsuntersuchung, riesigen Problemen mit der lokalen Quarantäne Behörde usw. bekomme ich endlich das OK dass sie mit fliegen darf. Aber am Abend des Abfluges heißt es wieder nein geht nicht. Letztlich werde ich dann am Flughafen ziemlich ungehalten und drohe mit Klage und siehe da das hilft.
Wir fliegen mach LA und von dort weiter nach Miami wo 7 Stunden später auch Sylvia ankommt. Mit einen Leihwagen geht es dann Richtung Ft. Pierce wo Mambo, die wir noch nie gesehen haben auf uns wartet. Am nächsten Tag sind wir beim Schiff und sind enttäuscht, es sieht furchtbar aus, alle vergammelt, schmutzig über und über voll gestopft mit nötigem und unnötigem. Wir räumen eine Koje aus und gehen schlafen.

Im Büro der Agentur fragen wir ob sie jemanden wissen, der uns bei den Arbeiten am Schiff helfen kann. Mit Chris haben wir Glück, ursprünglich gedacht um Sylvia zu helfen, da Ihre Schulter Probleme macht, brauche ich Ihn hauptsächlich. Wir waschen das ganze Schiff außen und innen, polieren und wachsen es, versehen es mit einem neuen Antifauling, reparieren den Kiel tauschen die Propeller usw. usw. Nach 4 Wochen harter Arbeit sieht Mambo toll aus.
Noch ist nicht alles OK aber die Segel sind gerichtet, die Mastrutscher laufen wieder, ein zweiter Autopilot ist montiert, Motoren und Saildrive überholt, neue WC Pumpen eingebaut, die SSB (Funkanlage) mit Antenne montiert usw. Wir gehen ins Wasser, am gleichen Abend bekommt Sylvia plötzlich starke Bauchschmerzen und wir fahren ins nächste Spital. Eingeklemmter Bruch ist die Diagnose. Muss sofort operiert werden. Ein Telefonat mit der Ärzteflug Ambulanz ergibt dass wir gedeckt sind.


Einen Tag nach der OP muss Sylvia aus dem Krankenhaus. 2 Wochen nach der OP fliegt Sylvia nach Österreich. Michelle hat am 7. Mai Elena Sylvia zur Welt gebracht und Sylvia hat es nicht mehr ausgehalten und musste unbedingt nach Österreich um unser Enkerl zu begrüßen.
In der Zwischenzeit mache ich die erste Probefahrt, noch im Inland Waterway aber Mambo zeigt schon ein bisschen was in ihr steckt. Mit den Wenden komme ich noch nicht ganz klar aber sonst bin ich sehr zufrieden.
Nachdem Michelle zuhause ist und es Mutter und Kind gut geht, macht sich Sylvia wieder auf nach Florida.
Und obwohl sie von hier einen Rückflug Miami München Miami gebucht hat darf sie in Düsseldorf das Flugzeug nicht besteigen ohne erneut einen Rückfug nach Österreich zu buchen, den niemand braucht.

Trotz allem ist es am 20.5. so weit und wir laufen aus.

Die erste Fahrt ist eine Nachtfahrt über die Florida Straße gegen den Golfstrom. Wir haben wenig Wind und motorsegen. Am nächsten Morgen sind wir in den Bahamas. Bisher alles OK außer, daß im Backbord Motorraum Diesel steht. Der Fehler ist bald gefunden, ein Schaden am Filter aber er läßt sich mit Bordmittel beheben.
Die nächsten Tage segeln wir bis Spanish Cay wo wir einklarieren.
Es ist sehr schön hier, kristallklares Wasser in allen Schatierungen von Türkies. Viele Fische, auch Haie. Die Bahamas sind ein tolles Segelrevier, mit jeder Menge geschützter Ankerplätze aber auch teurer als die USA.
Wir segeln entlang der Ostseite von Abaco. In Marsh Harbor geht es nochmals zum einkaufen, sonst gibt es kaum Möglichkeiten. Es geht weiter bis Little Harbor. Von dort hinaus in den Atlantik und nach Eleuthera. Die vorherschende Windrichtung ist Ost bis Südost. Also aus der Richtung in die wir wollen. So kann ich sehen wie sich Mambo am Wind verhält. Sie segelt ungefähr gleich hoch am Wind wie Galathe aber geht deutlich leichter durch die Wellen, auch ist sie etwas schnelle, speziell wenn der Wind über 10-12 Knoten hinaus geht und sie spritzt kaum. Darüber hinaus ist es für uns ein ganz neues Gefühl, bei 6-7 Knoten am Wind aufrecht zu segeln und nichts fällt um oder rutscht vom Tisch. Sehr bequem, da freut sich die Bordfrau!!!
In Eleuterra bleiben wir 2 Tage, besuchen die nahe gelegene kleine Ortschaft. Die Leute sind sehr freundlich und jeder will mit uns plaudern. In der Leihbücherei gibt es Internet wir pflücken Kokosnüsse und Mangos.
Wir konfiguriere den neuen Steuerrad Autopiloten und machen erste Probeschläge damit, er funktioniert bestens.
Wir haben jetzt wie auf der Galathe 2 Autopiloten, einen direkt auf den Quadranten und eine Steuerrad-Pilot. Der Katamaran steuert sich ohnehin unvergleichlich leichter und hat kaum einen Ruderdruck. Er fährt von sich aus lieber geradeaus.
Nun sind wir in den Exumas, dem angeblich schönsten Teil der Bahamas. Und so ist es auch, wunderschöne Buchten und Strände, schwimmende Schweine, Iguanas (Landechsen)
und immer schönes Wetter.

Wassertemperatur um die 35 Grad. Wir genießen es aber leider haben wir nicht viel Zeit da die Hurrikan Saison praktisch begonnen hat. So bleiben wir nirgends lange und haben auch wenig Kontakte zu anderen Seglern. Schade!!

Heute ist der 16.6. wir liegen vor Anker in Camel Point auf der Insel Acklins. In der Zwischenzeit sind wir über 400 SM mit Mambo gesegelt und sind von den Segeleigenschaften und vom Komfort begeistert. Es gibt immer noch das eine oder andere Problemchen aber die werden wir schön langsam wohl auch aus der Welt schaffen. Generell sind wir mit Mambo sehr zufrieden und würden nie wieder auf einen Monohull zurück wechseln. Helisha scheint den Kat auch zu mögen, denn hier kann sie mehr herumlaufen und es gibt viele Verstecke.
Sylvia bäckt fleißig Brot, da das Brot hier kaum zu essen ist.

Die 80 Seemeilen nach Great Inagua waren wie zu erwarten hoch am Wind bei 12-20 Knoten Wind. Die See war etwas ruppig aber auch hier war es kein Vergleich zum Monohull segeln. Mambo segelt viel weicher durch die Wellen und viel viel trockener. Auch vom Speed her ist sie schneller.
Nun liegen wir vor Mathew Town vor Anker. Von Haiti kamen heute 4 Lastsegler an und brachten Zuckerrohr und Papaia nach Hatiti segeln sie zurück mit Öl und einigen westlichen Gütern. Sie sind ungefähr 20m lang und haben keinen Motor. Sie liegen hier vor Anker und segeln dann einer nach dem anderen in den Hafen zum löschen und neu beladen. Schon was besonderes.
Die Öffnungszeiten bitte beachten!!!

Das Wetter ist zu Zeit nicht besonders und wir warten hier mit dem weiter segeln bis es sich wieder bessert.

Dienstag, März 16, 2010

10-1 Fiji – Florida

Im Dezember fliegen wir von Fiji über LA zurück nach Österreich und verbringen mit Familie und Freunden Weihnachten und Silvester. Anfang Jänner fliege ich wieder nach Fiji um Galathe für unsere Weiterfahrt vorzubereiten. Es hat sich einiges angesammelt und so steht eine Menge Arbeit vor mir. Sylvia ist noch in Österreich im Rehab und sollte Anfang März nachkommen.

Aber alles kommt anders als wir denken.

Schon länger liebäugeln wir mit der Idee auf einen Katamaran umzusteigen und haben uns gut in die Thematik eingearbeitet. Viele Katamarane angesehen, mit vielen Eignern gesprochen, den Markt erkundet, die Bootstypen verglichen unsere Finanzen geprüft und Angebote gemacht.

Alles zu teuer bzw. unsere Angebote waren zu niedrig und wurden nicht akzeptiert.

Dann kommt "Mambo", eine Athena 38 Bj. 98 11,6m lang 6,3m breit mit viel Platz.
Sie liegt in Florida. Die Eigner waren auch auf einer Weltreise aber eine schlimme Krankheit hat sie zum Verkauf gezwungen. Wir hatten schon vor Monaten ein Angebot gestellt, aber wir wurden, da es zu niedrig war, abgewiesen. Nachdem aber kein vernünftiges Angebot von jemand anderem einging und die Eigner dringend Geld für einen Hauskauf brauchten hat man uns einen Super Preis vorgeschlagen.

Wir sind also wieder im Geschäft, schnell sind wir uns einig und der Deal ist gemacht.

Jetzt heißt es so schnell als möglich Galathe zu verkaufen.
Ein lokaler Makler übernimmt den Job und kurz darauf ist schon ist ein Käufer in Sicht.
Sylvia wird also nicht mehr nach Fiji fliegen, sondern Anfang April nach Florida, wo wir uns treffen und Mambo übernehmen.

Unser Plan ist, heuer im Karibischen Meer (Bermudas, Columbien, Panama, San Blas) zu bleiben und nächstes Jahr nochmals den Pazifik zu überqueren, um andere neue Plätze zu besuchen.
Ende nächsten Jahres wollen wir wider in Fiji sein.

Samstag, Oktober 03, 2009

9-5 Samoa Savaii und Niuatoputapu Tonga

9-5 Samoa Savaii und Niuatoputapu Tonga
17.Sept. 2009 der Anker fällt, nach einer ruhigen Überfahrt von Apia, in Asau einer großen Bucht in Safaii der größten der Samoa Inseln.

Die Einfahrt zwischen den Riffen zu finden ist nicht einfach, rund um uns Brecher, die Markierungen stimmen nicht, aber wir haben gutes Wetter und gute Sicht.

Nicht alle schaffen die Einfahrt!!

Es ist dann trotzdem spannend zwischen den brechenden Seen hindurch eine schmale kaum gekennzeichnete Einfahrt zu finden, zumal auch die Seekarten hier nicht mehr stimmen.

In der Bucht liegen wir geschützt und sicher. Von hier aus erkunden wir die Umgebung.


Am Land gibt es ein kleines Resort, wir können dort mit dem Dinghy anlegen.


Am nächsten Tag fahren wir mit dem lokalen Autobus ca. eine Std. zu einem „Jungle Walk“.



Wir können über eine Treppe einen Urwaldriesen erklimmen, von ihm führt eine Hängebrücke zu einem anderen Urwaldriesen, aber die Hängebrücke ist aus Sicherheitsgründen gesperrt, so steigen wir weiter bis in die Krone und haben einen fantastischen Ausblick.

Zurück gehen wir ziemlich weit zu Fuß, da kein Bus in unsere Richtung fährt.


Unterwegs sehen wir einige typische samoanische Fales.

Die Dörfer an der Straße sind alle unglaublich gepflegt, kein Müll, der Rasen am Straßenrand ist gemäht, überall Blumen und blühende Sträucher.
In Samoa gibt es einen Wettbewerb für das gepflegteste Dorf und das wirkt sich aus. Schließlich hat das Gehen ein Ende und wir fahren per Anhalter auf der Ladefläche eines Pickup`s zurück zum Schiff. Am Abend essen wir im Resort, es ist traumhaft schön unter Palmen über die Bucht zu sehen und das samoanische Essen zu genießen. Die Einheimischen spielen Musik und singen. 2 Gitarren und ein Plastik Kübel mit Stange und Schnur, er ersetzt eine Bassgitarre. Die Bucht ist sehr windig und wir beschließen daher bereits am Samstag weiter zu segeln.
Unser nächstes Ziel ist Niuatoputapu, eine kleine Insel 165 SM südlich von Samoa. Sie gehört zu Tonga.
Wir, Taremaro, Tauhara und Galathe laufen zugleich aus, der Wind ist um die 20 Knoten und der Seegang nicht gerade komfortabel. Am Weg segeln wir über die Datumslinie und den Montag den 21.9.2009 gibt es in unserem Leben nicht.
Am nächsten Tag am Abend verpassen wir die Einfahrt durch die Riffe um eine Stunde und so gehen wir hinter Tafahi, einer kleinen Vulkan Insel 5 SM vor unserem Ziel vor Anker. Wir verbringen eine ruhige Nacht hier und schlafen ausgezeichnet, währen Taremaro und Tauhara noch segeln, sie kommen erst am Morgen an. Nach dem Frühstück laufen wir die 5 SM nach Niuatoputapu, segeln durch den Pass in die Lagune und ankern in 10m Wassertiefe.



Die Behörden kommen an Bord und wir werden herzlich willkommen geheißen. Niuatoputapu ca. 10km lang und 5km breit, es gibt 3 Ortschaften und insgesamt leben hier 1.029 Menschen.

Die Gräber sind wunderbar geschmückt.

Da die Insel vulkanisch ist und es immer wieder einmal regnet wächst und gedeiht alles bestens, auch gibt es jede Menge Schweine, Pferde, Hühner und Hunde.

Eine Schotterstraße führt rund um die Insel und auf der gegenüber liegenden Seite ist ein kleiner Flughafen für Notfälle.


Die Gastfreundschaft der Einheimischen ist unbeschreiblich, wir fühlen uns richtig wohl hier.


25. September, am Abend veranstaltet Sia und ihr Ehemann eine Grillparty für uns Segler, es werden 2 Spanferkel am Spieß gebraten, dazu gibt es Brotfrucht ,Taro und Kasava, für 10 Pa`anga, ungefähr 3,7 Euro sind wir dabei.


Für Sia ist es ein kleines zusätzliches Einkommen. Sie sparen das Geld für Solar Panel's. Die Yachtie`s bringen Kuchen und Getränke und es ist ein lustiger Abend. Früchte und Gemüse erhalten wir im Tausch gegen Mehl oder Reis. Da das Versorgungsschiff vor über einem Monat mit 90 Passagieren gesunken ist, gibt es vorerst keine Versorgung mit diesen Grundnahrungsmitteln. Hungern braucht hier jedoch trotzdem niemand, es gibt ausreichend Obst, Gemüse, Fisch, Hühner und Schweine. Die Menschen leben sehr einfach, aber sie machen einen glücklichen Eindruck und sie laden uns zum Lunch auf ein nahe gelegenes Motu (Insel) ein.

Es gibt Palusami (in Taro Blätter eingeschlagenen Fisch mit Kokosmilch, Taro, Maniok und Brotfrucht.
Alles im Umo (Erdofen) gebacken. Dazu einen Drink aus grünen Mangos mit Kokosmilch und als Nachspeise Papaya Mousse, alles ist köstlich.

Die Insulaner fallen alle nach dem Essen sofort in einen tiefen Schlaf und wir Yachties unterhalten uns. Montag 28. Sept. wir denken schön langsam ans weitersegeln, die Wetterprognosen sehen für Mittwoch gut aus. Am Dienstag klarieren wir aus, alles ist hier sehr unkompliziert. Unser nächstes Ziel ist die Vavau Gruppe die ebenso zu Tonga gehört. Es sind ca. 170 SM und wir rechnen es in ca. 36 Std. zu schaffen.

Den 30.September 2009 werden wir so schnell nicht vergessen. 06:45, beim hoch holen des Ankers schüttelt sich das ganze Schiff und macht komische Geräusche. Kurz darauf höre ich John von der Happy Spirit über Funk rufen Erdbeben, Erdbeben......... Ich höre nicht weiter darauf und wir fahren zum Pass.

So sieht es noch aus als wir hinaus fahren, das vordere Schiff ist Galathe.

Im Pass habe ich das Gefühl, wir haben eine Strömung hinaus und tatsächlich in der Einfahrt gibt es starke Stromwirbel. Kurz darauf habe ich das Gefühl wir fahren nicht in die Richtung in der der Bug zeigt, ein Überprüfen des GPS zeigt wir fahren einen großen Bogen, der Tsunami zeigt bereits seine Wirkung, zum Glück werden wir vom Riff weg gesogen.

07:10 der Blick zurück bringt dann die Erklärung für alles. Das Riff, das noch vor 5 Minuten unter Wasser war ist plötzlich trocken. Das Wasser muß bereits 3-4m gefallen sein. Währen wir noch im Pass, hätten wir jetzt die größten Probleme!!!


Die nächste Welle ist schon im anrollen, es geht alles rasend schnell. Wir versuchen weg zu kommen!


In der Lagune herscht bereits das Chaos, wir sehen, daß die Schiffe sich wie wild bewegen!


Und wieder zieht sich das Wasser zurück fließt rasend schnell, mehr wie einem Wasserfall!



Die Schiffe in der Lagune schwimmen einige Meter höher als wir außerhalb. Der Pass durch den wir vor Minuten gefahren sind ist trocken!!


Jetzt kommt das Wasser wieder, es dringt bis zu einem Kilometer ins Land ein!

Wir waren 6 Schiffe in Niuatoputapu 3 davon Taremaro, Galathe und Kachina schaffen es noch zwischen Erbebenwellen und Tsunami die Lagune zu verlassen, Happy Spirit, Tortuga und Panacea schafft es nicht mehr, eine 6m hohe Welle läuft über das Außenriff auf die 3 Schiffe zu. Irgendwie gelingt es allen dreien nicht an Land gespühlt zu werden. Die Welle läuft weiter ans Land und nimmt alles mit, alles das gestern noch so paradiesisch ausgesehen hat ist plötzlich nicht mehr, Hütten, Gärten, Gräber, Pferde, Schweine, Hunde und Hühner und das ganze Hab und Gut der Bewohner, alle Vorräte, alles ist unterm Wasser begraben.

In der Lagune sieht das so aus:


Das Wasser fließt vom Land zurück in die Lagune.



Und wieder an Land.







Das ganze wiederholt sich fünf mal.

An Land ist die Auswirkung viel schlimmer.



Hier standen überall Häuser.

Auch hier!

Nötunterkünfte für die erste Nacht werden vorbereitet.



In der Lagune sieht es in der Zwischenzeit so aus.




Am nächsten Tag trifft das erste Hilfsflugzeug ein, es bringt 500 kg an Versorgungsgütern und fliegt die am schwersten Verletzten aus.


Zum Glück haben die Einheimischen ein Alarmzeichen vereinbart (SieTrommeln auf Blech und lösen damit aus daß sich alle auf höher gelegene Teile der Insel zurückziehen) fast alle können sich dadurch rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Wir überlegen ob wir zurück fahren sollen, aber das Risiko eines Nachbeben ist uns zu hoch, außerdem ist die ganze Lagune voll mit Treibgut und die Ansteuerungstonnen sind nur noch zum Teil vorhanden. Alle drei Yachten die draußen sind entscheiden nicht zurück zu fahern und setzen Kurs auf Vava'U.

Der neuseeländische Rundfunk bringt ständig Tsunami Warnungen. Später erfahren wir, daß es auf Niuatoputapu 9 Tote, darunter 2 Kinder gegeben hat und viele Verletzte. Die am schwersten Verletzten werden am nächsten Tag von einem neuseeländischen Flugzeug ausgeflogen wurden. Zwei der drei Ortschaften auf der Insel sind stark bertroffen, Zoll, Polizeistation, Spital und Gefängnis sind zerstört, 95 % der Gebäude gibt es nicht mehr. Die Fischer Familie mit Sia, die uns zum Lunch auf das Motu eingeladen hat ihr Haus und das ihr Boot verloren. Die Tonga Marina schickt ein Schiff, es ist gestern an uns vorbei gefahren.

Nach einer ruhigen Nacht auf See sind wir am Abend in Neiafu dem Hauptort in Vava'u eingetroffen. Neiafu und die Bucht sind wunderschön, schon die Einfahrt in die Inselgruppe ist spektakulär. Am Abend trafen wir uns mit vielen Freunden in Aquarium Cafe natürlich war das Gesprächsthema der Tsunami.

Zum Abschluß noch ein e-mail, daß wir von einem Freund erhalten haben, der zum Zeitpunkt des Tsunamis in Pago Pago, American Samoa war. Wir haben es der Echtheit wegen in english belassen.

Date: 30 Sep 2009 19:38:00 -0000

*This received at 3.30am from SV Gallivanter in Pago Pago, American Samoa:*

This morning (six hrs ago) we were shaken awake by an earthquake which seemed to have no end! We were aboard Gallivanter and tied side-to a big concrete dock in the heart of Pago Pago, American Samoa. And after living up & down the California coast, I knew this was no minor tremor.

After the rude awakening, Cath & I walked across the dock and chatted with a few of our fellow sailors, one of whom said that he's just done a Google search on "recent earthquakes" and said that it measured-in at 8.1 and the epicenter was only 120 miles distant.

We returned to Gallivanter and I turned on our laptop and searched the same website. Sure enough there it was... "8.1 earthquake - American Samoa - 20 minutes ago". I clicked on the "Show Map" option and noticed the epicenter was located south west of Pago Pago... which is located on the southern side of the island.

Just as I was considering the ramifications of that little fact... all hell started breaking loose! Our boat was on the move! My first reaction was to start the engine and dash up on deck to see what was going on. I witnessed the water around us was rapidly dropping! Rapidly! In a blink of an eye, we were on the bottom and the boat was falling away from the dock! Three of our big dock lines popped and we fell right over into the mud - the entire basin we had been floating in only moments ago had completely drained! People were screaming!

Next - the water came flooding back in at an even more alarming rate and the next thing I knew we were floating directly above the dock! Over the concrete slab and drifting toward a young lady we knew (from another boat) who was desperately hugging a power pole and up to her chin in swirling water! I told Cath to cut the two remaining dock lines with our serrated bread knife and to be quick about it!

Right as I put the boat into gear, we were somehow washed back off the dock and into the basin as I advance to full throttle and we accelerated through a floating debris field of floating docks, fuel drums, sinking boats, a shipping container and a barnicle encrusted wreck all of which were spinning in the torrent of rapidly dropping sea level. It was absolute mayhem! As we steered out toward the deep water in the center of the harbor I looked over my shouder and saw what appeared to be a waterfall pouring off the dock and shore beyond. Not one of the dozen vessels remained at the dock. All were underway in a matter of seconds... with or without crews aboard.

We motored around in the middle of the harbor watching the waves of floods & ebbs while wondering about after-shocks and our fellow cruising sailors. As we passed one of our neighbors she shouted to us that her husband had been washed off the dock as they were trying to get away. She was alone and seriously concerned. Other boats broke free from their moorings and anchors in the initial seismic waves and many were driven ashore, or driven under by loose tuna boats.

After about three hours, we felt it was finally safe enough to return to the dock. All we had were lengths of old line and we were short a couple fenders. We were the first to go in and we started un-tangling lines and helping others get back along side the concrete dock. All of the store-fronts along the water are destroyed, roving mobs of kids can be seen looting, the fence around the dock is gone, every boat on stands in a nearby boatyard were washed away. Big fishing boats are now in parking lots across the street. Absolute destruction is seen everywhere along the shore.

Phones and power are down but we got back online right away and I immediately went back to the recent earthquakes website to see if things have been calming down in the center of the earth. A number of aftershocks as strong as 6.0 have been recorded over the past few hours - but thankfully no more wave action has been noticed. We've been making Skype calls to our families and letting others use the computer as well to phone home.

Online news reports say that the earthquake lasted three minutes and the highest flood rose 25 ft above normal! There are 20 confirmed deaths... including our neighbor who was swept off the dock. Most fatalities occured in and around the harbor where we live. Boats are battered and nerves are fried. One friend wound-up on his boat nearly 1000 feet away from the water after breaking from his anchor and sailing right down Main St. taking power & telephone wires down with his mast! Some people lost everything... including their lives. We came through remarkably well with only minor dammage sustained to our toe rail when the dock lines parted and to our
fender basket which was the only point of contact with that drifting wreck. I never felt any jarring loads while we were hurtling around above & below the concrete dock, so I believe our hull, keel & rudder suffered no dammage from the wildest boat ride I've ever been on.

We're all okay... and very lucky.

And we've adopted a tiny kitten.

And that's the way it is.

All the Best - All the Time,

***
----- End of Original Message -----