9-4 Samoa Opulo
19.August - um 9:45 geht nach 2 Wochen Penrhyn der Anker hoch und wir segeln durch den Pass in den Pazifik. Unser nächstes Ziel ist Manihiki (195 SM) ein kleines Atoll ohne Pass, wir können daher nur außen ankern und das ist auch nur möglich wenn die Bedingungen gut sind. Der erste Segeltag beschert uns leichte und wechselnde Winde, am Abend legt der Wind dann ordentlich zu und wir machen gute Fahrt. Am 20.August um ca. 23:00 passieren wir Manihiki, es ist zu rau zum ankern und wir segeln weiter Richtung Apia – Western Samoa, weitere 661 SM. Heute fangen wir mit dem Köder, den wir von den Insulanern in Penrhyn erhielten, einen Thunfisch mit ca. 3 Kg, leider hat er innen lauter Maden oder Würmer. So wandert er zurück ins Meer. Danach beißt noch ein großer Wahoo mit 1,5m Länge, aber ich bekomme ihn nicht an Deck, beim Hochziehen löste er sich vom Haken. Ich gebe das Fischen auf, ich bin zu enttäuscht. Heute ist der 21.Aug. Der Wind ist stark abgeflaut und wir gleiten bei ruhiger See blauem Himmel mit ca. 5 Knoten unserem Ziel entgegen. Am Abend begleiten uns Delphine im Hintergrund der Sonnenuntergang es ist direkt kitschig, segeln vom Feinsten. Auch der nächste Tag ist ähnlich und dann am 23. August um 14:00 ist der Wind völlig eingeschlafen, wir starten den Motor, um ca. 16:00 beißt ein Mahi Mahi (Goldmakrele) mit 1,5m Länge, den bekomme ich glücklicher Weise an Bord. Der neue Köder von den Insulanern ist besser als alles, was wir bisher hatten. Es ist nur ein Stück Holz mit einem Doppelhaken, den ich selbst montiert habe, aber die Fische sind ganz wild darauf. Am Abend gibt es „Sashimi“ mit Soyasauce, Washabi und eingelegtem Ingwer, dazu Jasmin Reis. Wir genießen es richtig, so frischen Fisch gibt es nur an Bord.
26.Aug. Wir haben in Apia Samoa in der Marina festgemacht. Die letzten beiden Tage waren etwas rauer 30-40 Knoten Wind und Seegang mit 3-4 Meter, die Brecher haben uns ordentlich eingedeckt, aber jetzt liegen wir gut und sicher in einer schönen Marina. Am Abend geht es ins „Aggie Grey`s“ einem der weltweit schönsten alten Hotels im Kolonial Stiel. Wir sehen eine sehr beeindruckende samoanische Tanzshow, wilden Feuertänze und laben uns am Buffet an interessanten samoanischen Gerichten. Ein sehr schöner Abend und ein super Kontrast zu den letzten beiden Tagen auf See. Samoa beginnt uns in seinen Bann zu ziehen, wir gehen Einkaufen, sind ganz heiß auf frisches Obst und Gemüße, daß es hier am Markt ausreichend gibt. Erkunden Apia und genießen es wieder in der Zivilisation zu sein. Die SY Taramaro ist am Morgen angekommen und den Stadtbummel machen wir gemeinsam. Vom 30.8.bis 4.9. ist hier das „Teuila Festival“, mit sehr schönen polynesischen und aber auch modernen Tänzen, ganz anders als alles was wir bisher gesehen haben. Wir genießen es jeden Abend und werden immer extra, als „Unsere Freunde von Übersee“ begrüßt. Samoa ist das ursprünglichste Inselreich in Polynesien, es hat seine Originalität noch weitestgehend behalten. Vor nicht all zu langer Zeit wurden hier noch täglich Menschen gebraten und gegessen, das ist zum Glück vorbei.
Am 4.9. besuchen wir das Robert Louis Stevenson Museum (der schottische Autor von Dr. Jekyll and Mr. Hyde) er hat hier die letzten 4 ½ Jahre seines Lebens verbracht und wird von den Samoanern sehr verehrt. Viele interessante Bücher über die Südsee, deren Bewohner und Gebräuche stammen von seiner Feder. Es gibt noch so viel zu entdecken. Wir sind froh, dass wir nicht durch rauschen müssen, wie viele andere Segler, die in 2 oder 3 Jahren um die Welt segeln, sondern die Möglichkeit haben überall länger zu bleiben zu können und den Charm und die Besonderheit dieses faszinierenden Teiles der Welt zu genießen.Ruderregatte anlässlich des Festivals.
Wir überlegen, nicht nach New Zealand zu segeln, da uns die dortigen Forschriften für das Einführen von Helisha zu kompliziert sind. Letztlich beschließen wir die Zyklon Zeit (November bis April) in Fiji zu verbringen.
5.September, wir fahren gemeinsam mit Rob und Marjo in einem Taxi um die Insel, das interessanteste sind die Fales (Häuser auf samoanisch). Viele der Familie haben 2 Fales, ein samoanisches Fale, es besteht nur aus senkrechten Pfählen mit einem Dach darüber, hat keine Wände und ist rundum total offen und ein Palangi Fale ( Palangi das sind wir die Weißen) mit Wänden und Fenstern. Ist es heiß, ist das samoanische Fale natürlich viel angenehmer, außerdem werden alle Feste und Zeremonien dort abgehalten. Kochen ist hier übrigens Männersache, Frauen dürfen nicht in die Küche. Das Essen ist aber trotzdem oder vielleicht gerade desshalb?? sehr gut. Zu Mittag gibt es heute ein Fischsuppe mit Kokosmilch, sehr sehr gut, danach rohen Fisch und „Palusami“ eine Art Spinat aus Taroblättern ebenfalls mit Kokosmilch und auch sehr gut. Leider beginnt es am Nachmittag zu regnen und so fahren wir dann etwas eher zum Schiff zurück. Landschaftlich ist Upolu die östliche der beiden Samoa Inseln sehr schön, bergig und total mit tropischen Regenwald überzogen. Es gibt viele schöne Buchten, alles ist sehr sauber und gepflegt und die Straßen sind sehr gut. Entlang der Straßen werden tropischen Früchte angeboten, die Samoaner sind überaus freundlich. Wir genießen die Tage hier, lesen viel, nacheinander treffen Drifter und einige andere Yachten, deren Crew`s wir kennen, ein und so ist jeden Tag etwas los. Abends gehen wir manchmal gemeinsam aus, oder treffen uns auf einem der Schiffe. Heute waren wir beim Premierminister und bekamen die Genehmigung, Safaii die Nachbar Insel anlaufen zu dürfen. Es ist unglaublich, wie locker und unkompliziert alle hier sind. Überall sind wir willkommen, jeder versucht zu helfen. Wir können verstehen, daß sich der Schriftsteller Robert Louis Stevenson hier so wohl gefühlt hat, daß er nicht mehr nach Europa oder in die USA zurück wollte. Alles ist total relaxed und Stress scheint unbekannt zu sein, erstaunlicher weise ist trotzdem alles gut organisiert, jeder spricht englisch zwar ist die Aussprache sehr gewöhnungsbedürftig aber nach Südamerika und Polynesien, kann man sich hier wieder gut verständigen und unterhalten.
15.Sept. Der Wandertrieb oder ist es der Terminplan treibt uns weiter, wir gehen einkaufen, Obst, Gemüse, Flaisch, Mehl, Reis usw. klarieren aus und am Abend sind wir auf Drifter zum Sashimi essen eingeladen. Den letzten Tag auf Opulo, der Insel auf der wir eine sehr schöne Zeit verbracht haben, und uns vorstellen könnten einige Zeit hier zu leben, sind lassen wir ruhig ausklingen.
Am Abend geht es los nach Asau auf Safaii, der Nachbarinsel ca. 65 SM. Wir segeln über Nacht. Die Einfahrt durch die Riffe nach Asau ist etwas haarig und wir benötigen dafür gutes Tageslicht. Zu viele Schiffe landen hier auf den Riffen, alleine in der Zeit, die wir in Apia sind landen hier ein Frachter und ein großer Trawler, in der Hafeneinfahrt auf den Riffen. Wir wollen nicht dazu gehören.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen